Fast zwei Jahre lang war Jonas Folger nicht im Renneinsatz in der Motorrad-Weltmeisterschaft. An diesem Wochenende feiert er als Moto2-Ersatzpilot im Petronas Team sein Comeback. Das 1. Freie Training am Freitag beendete er als 19. mit 1,028 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Ein durchaus gelungener Auftakt, dementsprechend gut war die Stimmung in der Box, als Motorsport-Magazin.com Jonas Folger nach dem FP1 zum exklusiven Gespräch traf:

Jonas, schön dich nach knapp zwei Jahren wieder hier im MotoGP-Paddock zu sehen. Wie fällt dein Resümee nach den ersten paar Runden auf der Strecke aus?
Jonas Folger: Zu allererst ist es ein super Gefühl, wieder hier an der Strecke zu sein. Eine Sekunde Rückstand am Ende des 1. Trainings ist nicht schlecht - da kann man glaub ich nichts sagen. Im Team sind alle happy und ich auch. Fahrerisch gesehen war es für mich aber schon ungewohnt, weil ich lange Zeit nicht mehr auf einer Moto2-Maschine gesessen bin.

Wo musst du oder wo müsst ihr als Team da noch Anpassungen vornehmen?
Jonas Folger: Wir hatten im 1. Training ein komplett falsches Setup am Motorrad. Ich hatte zwar schon einige Testtage auf diesem Bike, aber natürlich viel weniger als die Konkurrenz da draußen. Außerdem war die Maschine damals noch in der Entwicklungsphase und ganz anders abgestimmt. Außerdem muss ich auch meinen Fahrstil ziemlich ändern. Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, aber wir wissen genau, was wir ändern müssen. Es ist alles gut so weit.

Der Auftakt ist also geglückt. Was hast du jetzt noch vor an diesem Wochenende?
Jonas Folger: Ich lass mich einfach überraschen. Das hat jetzt in FP1 schon gut funktioniert. Ich habe gar nichts erwartet, weil ich absolut nicht gewusst habe, wie ich mich in puncto Fahrstil an die 765er anpassen muss. Das Setting hat wie gesagt noch nicht wirklich gestimmt und ich konnte deshalb nicht so fahren, wie ich es normalerweise mit der MotoGP-Maschine mache. Ich will aber ein bisschen von dem 1000er-Fahrstil mitnehmen, weil ich denke, dass das gut sein kann, bei dem Drehmoment, das das Moto2-Triebwerk hat. Ich erwarte mich deshalb einfach nur, dass ich mich zeitlich steigern kann. Wo ich stehe, ist egal.

Wäre es für dich in dieser Situation eine Hilfe, wenn du einen Teamkollegen hättest. Du bist ja der einzige Fahrer in diesem Rennstall?
Jonas Folger: Nein, wir haben ja Daten von Testfahrten, auf die wir zurück greifen können. Und wir können uns auch mit anderen Fahrer vergleichen, was mir fahrerisch hilft. Es ist also kein Nachteil, sogar eher ein Vorteil. Man hat so mehr Ruhe in der Box und alles konzentriert sich auf mich. So können wir das sehr entspannt angehen. Wir wissen, was zu tun ist. Alles im grünen Bereich also.