Die Formel E ist zurück: Nach einer fast zweimonatigen Rennpause hält die Elektroweltmeisterschaft an diesem Wochenende bei ihrer Premiere auf dem Homestead-Miami Speedway das fünfte Rennen ihrer elften Saison ab (heute live ab 20:00 Uhr). Beim Qualifying sicherte sich Norman Nato den ersten Startplatz, inklusive der drei Punkte für die Pole Position. Für den 32-Jährigen ist es die erste Pole bei seinem 54. Start in der Meisterschaft.

Im Finale der Duell-Phase setzte sich der Nissan-Werksfahrer mit einer Zeit von 1:23.037 Minuten gegen Jake Dennis im Andretti-Porsche durch. Für Nato ist die Pole ein wichtiger Erfolg nach einer bislang desaströsen Saison. Während sein Teamkollege Oliver Rowland die Meisterschaft anführt, war Nato bislang völlig punktlos.

Meisterschaftsführender Nissan-Pilot weit hinten

Für Rowland (Nissan) verlief das Qualifying enttäuschend, nachdem der Brite schon das gesamte Wochenende mit seinem Boliden zu kämpfen hatte. Schlussendlich reichte es nur für Rang 16. In den bisherigen vier Qualifyings des Jahres hatte Rowland stets die Top-4 erreicht. Die zweite Startreihe werden Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa und Robin Frijns im Kunden-Jaguar von Envision einnehmen. Die Top-5 wurden von Mahindra-Werksfahrer Nyck de Vries abgeschlossen.

Stoffel Vandoorne betäubt Maserati-Sorgen

Neben dem Niederländer komplettierte Stoffel Vandoorne im Maserati-DS die dritte Startreihe und bescherte seinem Team damit zumindest etwas Grund zum Jubeln, nachdem der monegassischen Mannschaft nach einer Medienberichten zufolge gescheiterten Übernahme durch Investoren eine ungewisse Zukunft bevorsteht.

Hinter Vandoorne sortierte sich der Formel-E-Champion von 2017, Lucas Di Grassi ein und bescherte seinem Team Lola Yamaha Abt rund um das deutsche Team Abt Sportsline damit den ersten Duell-Einzug der Saison. „Wir sind echt glücklich. Das war ein unheimlich wichtiger Schritt, was wir die letzten sechs Wochen gemacht haben“, freute sich Abt-Teamchef Thomas Biermaier.

Lucas Di Grassi bei der Formel E in Miami
Lucas Di Grassi sorgte für Jubel bei Abt, Foto: Formula E

David Beckmann stark, Pascal Wehrlein im Pech

Bester Deutscher wurde Rookie David Beckmann (Kiro-Porsche) auf Rang acht und konnte ebenfalls seine erste Duell-Teilnahme verbuchen. Die Top-10 wurden von Pascal Wehrlein im zweiten Porsche und Edoardo Mortara (Mahindra) abgeschlossen. Der amtierende Weltmeister Wehrlein verpasste somit als einziger Pilot mit Porsche-Antrieb die Duelle.

“Pascal war auf einer sehr starken Runde“, erklärte Porsche-Teamchef Florian Modlinger die Vorgeschichte zum vorzeitigen Aus bei ServusTV. „Und dann ist leider in Kurve 12 vor ihm ein Fahrzeug vor ihm weit rausgekommen und hat Schmutz auf die Strecke gebracht. Da hat er zwei, drei Zehntel verloren, ansonsten wäre er auch in der Duellphase.“ Wehrleins Kommentar zum Zwischenfall: „Momentan ist irgendwie der Wurm drin.“

Zu allem Überfluss könnte Wehrlein auch noch eine Strafe drohen. Der gebürtige Sigmaringer steht aufgrund eines möglichen Verstoßes gegen das Parc-Ferme-Reglement im Fokus der Rennleitung – wie Wehrlein selbst im Interview erfuhr. „Ich weiß nicht, ich sage doch im Moment ist irgendwie der Wurm drin“, konnte er dementsprechend keine genaueren Informationen zu den Hintergründen liefern.

Jaguar und DS Penske bleiben unter den Erwartungen

Auch das Jaguar-Werksteam konnte einmal mehr die Erwartungen in dieser Saison nicht erfüllen. Beide Piloten der amtierenden Weltmeister-Mannschaft, die derzeit nur auf dem siebten Meisterschaftsrang liegt, schieden in der Gruppenphase aus. Nick Cassidy wurde 13., der amtierende Vizeweltmeister Mitch Evans konnte sich auf P14 qualifizieren.

Ein Desaster erlebte das Werksteam DS Penske rund um Maximilian Günther. Während dessen Teamkollege, der zweifache Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne, nur P17 erreichte, wurde Günther sogar Vorletzter. Von ganz vorne wäre der Allgäuer jedoch ohnehin nicht gestartet. Nach einer Kollision mit Felix da Costa beim vergangenen Rennen in Saudi-Arabien schleppte Günther noch den Kredit einer Strafversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung mit sich herum. Somit wird er das Rennen vom letzten Startplatz in Angriff nehmen.

Die Startaufstellung für den Miami ePrix 2025

Pos.FahrerTeam
1Norman NatoNissan
2Jake DennisAndretti-Porsche
3Antonio Felix da CostaPorsche
4Robin FrijnsEnvision-Jaguar
5Nyck de VriesMahindra
6Stoffel VandoorneMaserati-DS
7Lucas Di GrassiLola Yamaha Abt
8David BeckmannKiro-Porsche
9Pascal WehrleinPorsche
10Edoardo MortaraMahindra
11Taylor BarnardMcLaren-Nissan
12Sebastien BuemiEnvision-Jaguar
13Nick CassidyJaguar
14Mitch EvansJaguar
15Dan TicktumKiro-Porsche
16Oliver RowlandNissan
17Jean-Eric VergneDS Penske
18Nico MüllerAndretti-Porsche
19Sam BirdMcLaren-Nissan
20Zane MaloneyLola Yamaha Abt
21Jake HughesMaserati-DS
22Maximilian GüntherDS Penske