Nissan stellt Titelansprüche: Oliver Rowland hat das zweite Rennen der Formel E in Saudi-Arabien an diesem Wochenende für sich entschieden. Für den Briten ist es der fünfte Sieg in der Elektroweltmeisterschaft und bereits der zweite im Jahr 2025.
Der von Platz zwei gestartete Rowland übernahm in der 26. von 31 Rennrunden die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht wieder her. Letztlich setzte sich der 32-Jährige mit 5,844 Sekunden Vorsprung auf Pole-Setter Taylor Barnard im Kunden-Nissan von McLaren für Formel-E-Verhältnisse ungewöhnlich deutlich durch. „Domination, Baby“, funkte Rowland nach seinem Sieg an sein Nissan-Team. Mit dem Sieg baut er seine WM-Führung auf 18 Punkte aus und unterstreicht die Titelambitionen Nissans. Für den 20-jährigen Rookie Barnard ist es bereits der dritte Podestplatz in seinem siebten Start in der Formel E.

Kuriose Aufholjagden in Jeddah
Komplettiert wurde das Podium von Jake Hughes (Maserati-DS), für den es der erst zweite Podestplatz seiner Formel-E-Karriere ist. Der Brite sicherte sich zudem den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde in den Top-10. Platz vier ging an Jake Dennis im Andretti-Porsche, der sich von Startplatz 19 mit gutem Energiemanagement und einer gelungenen Attack-Mode-Strategie nach vorne arbeitete. Jaguar-Werksfahrer Nick Cassidy (Startplatz 17) vervollständigte die Top-5 und sammelte damit nach drei bisher schwierigen Rennen seine ersten Punkte der neuen Saison.
Dahinter folgte Stoffel Vandoorne im zweiten Maserati-DS, der ebenfalls eine beeindruckende Aufholjagd hinlegte. Der Belgier hatte sich ursprünglich auf Rang drei qualifiziert, wurde jedoch aufgrund eines nicht einsatzbereiten Feuerlöschers disqualifiziert und musste den zweiten Jeddah ePrix vom letzten Startplatz in Angriff nehmen.
Wiedererstarkter Attack Mode sorgt für Chaos, Wehrlein in den Top-10
Jean-Eric Vergne (DS Penske), Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein, Dan Ticktum im Kundenporsche von Cupra-Kiro und Edoardo Mortara (Mahindra) schlossen die Top-10 ab. Für das Porsche-Werksteam endet damit ein gebrauchtes Rennwochenende mit einer Punkteausbeute von nur sechs Zählern – die WM-Führung ging in beiden Wertungen an Nissan verloren.

Die Punkteränge hätte auf Rang neun eigentlich auch Sam Bird im zweiten McLaren-Nissan erreicht. Doch der Brite erhielt eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, da er nicht entsprechend den Vorgaben des Rennleiters angehalten hatte, nachdem er von der Strecke abgekommen und in Kurve 10 wieder auf diese gefahren war. So wurde Bird auf den zwölften Rang zurückgeworfen.
Das Rennen lieferte teilweise wilde Szenen, die zeitweise leicht an die Energiesparschlachten der vergangenen beiden Jahre erinnerten. Als die Fahrer besonders in der ersten Rennhälfte vermehrt aufs Energie-Management Acht gaben, zeigte sich der mit den Gen3-Evo-Autos wiedererstarkte Effekt des Attack Modes so klar wie bislang noch nicht in dieser Saison. Innerhalb weniger Runden machten Piloten mit dem Attack Mode teilweise Positionen im zweistelligen Bereich gut, so etwa Lucas Di Grassi oder Pascal Wehrlein, die sich zwischenzeitlich von außerhalb der Top-10 bis in die Top-3 vorarbeiteten.
Maximilian Günther räumt Antonio Felix da Costa ab
Von all dem bekam Antonio Felix da Costa im zweiten Werks-Porsche nichts mehr auf der Strecke mit. Für den Formel-E-Champion von 2020 war das Rennen früh beendet. Wie am Freitag wurde der Portugiese in der ersten Runde von einem anderen Auto getroffen, diesmal vom Sieger des Vortages, Maximilian Günther (DS Penske). Der Allgäuer verbremste sich schwer und drehte Felix da Costa. Beide kamen am Ende der selben Runde mit schwer beschädigten Boliden an die Box und beendeten das Rennen.
Die Kollision wurde von den Sportkommissaren untersucht und eine Strafe gegen Günther ausgesprochen. Er wird beim nächsten Rennen um fünf Positionen in der Startaufstellung strafversetzt. Der Allgäuer befand sich zu allem Überfluss auch noch aufgrund des selben Vergehens wie Bird im Fokus der Stewards. Aufgrund der schweren Beschädigungen von Günthers Boliden ließen diese jedoch in diesem Fall Gnade walten und beließen es bei einer Verwarnung
Abt weiter punktlos, kuriose Start-Verzögerung
Punktlos blieb auch erneut Lola Yamaha Abt rund um das deutsche Team Abt Sportsline. Trotz des kurzen Ausflugs Di Grassis in die Spitzengruppe bleibt die Werksmannschaft nach wie vor als einziges Team ohne Zähler. Di Grassi beendete das Rennen auf dem 16. Rang, sein Teamkollege Zane Maloney wurde am Ende des vierten Saisonlaufs auf P18 klassifiziert. Direkt dazwischen sortierte sich mit David Beckmann im Kiro-Porsche der dritte deutsche Pilot im Feld ein.
Kurios wurde es noch vor dem Start: Dieser verzögert sich, da Maloney bei der Fahrt in seine Startbox kurzzeitig stehen blieb. Wenig später konnte sich der Mann aus Barbados aber aus eigener Kraft wieder in Bewegung setzen und das Rennen regulär beginnen.
Formel E 2025: So geht es weiter
Wie schon nach dem Rennen in Mexiko-City steht Formel-E-Zuschauern auch nach dem Jedddah ePrix eine lange Pause bevor. Das nächste Rennwochenende findet nach einem nicht zustandegekommenen Rennen in Thailand erst in rund zwei Monaten in den USA statt. Dann debütiert die Formel E am 12. April auf dem permanenten Kurs in Homestead und trägt den Miami ePrix aus. 2025 stehen 16 Saisonrennen an 10 Austragungsorten an.
Formel E Kalender 2025 - Rennen, Startzeit, Strecken
Formel E 2025: Tabelle nach 4/16 Saisonrennen
Pos. | Fahrer | Team | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Oliver Rowland | Nissan | 68 |
2 | Taylor Barnard | McLaren-Nissan | 51 |
3 | Antonio Felix da Costa | Porsche | 39 |
4 | Maximilian Günther | DS Penske | 37 |
5 | Jake Hughes | Maserati-DS | 27 |
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