Debüt-Pole in Jeddah: Taylor Barnard hat sich am Samstag im Qualifying zum zweiten Rennen der Formel E in Saudi-Arabien an diesem Wochenende sensationell den ersten Startplatz gesichert. Zusätzlich erhält der Rookie drei WM-Punkte für die Pole Position. Für den erst 20-Jährigen ist es die erste Pole in seinem siebten Start in der Elektroweltmeisterschaft. Barnard ist damit der jüngste Pole-Setter der Formel-E-Geschichte.

Im Finale der Duell-Phase setzte sich der McLaren-Nissan-Pilot mit einer Zeit von 1:18.804 Minuten gegen den WM-Führenden Oliver Rowland im Werks-Nissan durch, den er um ganze 0,439 Sekunden distanzierte. Die Pole-Zeit Barnards war zudem um 0,107 Sekunden schneller als die Pole-Zeit von Maximilian Günther am Vortag. „Er macht einen hervorragenden Job. Ich bin stolz auf ihn“, freute sich Rowland trotz seiner Niederlage.

Die zweite Startreihe in der Startaufstellung sollte ursprünglich das Maserati-DS-Duo einnehmen. Stoffel Vandoorne, der zum ersten Mal in dieser Saison die Duelle erreichte, qualifizierte sich vor Jake Hughes. Vandoorne wurde jedoch nach dem Qualifying disqualifiziert, weil der Feuerlöscher in seinem Boliden nicht einsatzbereit gewesen war. In die zweite Startreihe rückte der aktuelle WM-Zweite Antonio Felix da Costa im Werks-Porsche vor, der als einziger Pilot mit Antrieb der Zuffenhausener die Duelle erreichte.

Wehrlein verpasst erstmals in neuer Saison Duelle

Felix da Costas Teamkollege, der amtierende Weltmeister Pascal Wehrlein, erlebte ein enttäuschendes Qualifying. Nachdem der gebürtige Sigmaringer bislang jedes Saisonrennen aus der ersten Startreihe in Angriff genommen hatte, schied Wehrlein in der Gruppenphase aus und startet lediglich von der 13. Position.

Hinter Felix da Costa startet in der dritten Startreihe Edoardo Mortara (Mahindra) von Rang fünf, der sein Viertelfinale gegen Hughes nur um acht Tausendstelsekunden verlor. Es folgen der gestrige Sieger Maximilian Günther im DS Penske, Barnard-Teamkollege Sam Bird und Nyck de Vries im zweiten Mahindra. Dan Ticktum (Kiro-Porsche) und Norman Nato (Nissan) komplettieren die Top-10. Ticktums Teamkollege David Beckmann, der dritte Deutsche im Feld, folgt auf Rang elf - die beste Startposition seiner noch jungen Formel-E-Karriere.

Mitch Evans im Jaguar
Jaguar erlebt bislang ein desaströses Wochenende, Foto: LAT Images

Das Jaguar-Werksteam setzt währenddessen seine desaströse Ausbeute in Jeddah fort. Nachdem das amtierende Weltmeisterteam am gestrigen Freitag bereits zum zweiten Mal in dieser Saison gänzlich leer ausging, schieden Mitch Evans und Nick Cassidy beide in der Gruppenphase aus. Dem neuseeländischen Duo blieben in der Startaufstellung nur die Positionen 15 und 17. Auch beide Fahrzeuge von Kundenteam Envision (Robin Frijns P14, Sebastien Buemi P18) verpassten die Top-10 und vervollständigten ein gebrauchtes Qualifying für Jaguar.

Abt weit hinten, kein Nachlade-Boxenstopp im Rennen

Neben Envision wartet auch Lola Yamaha Abt rund um das deutsche Team Abt Sportsline weiter auf die erste Duell-Teilnahme des Jahres. Veteran Lucas Di Grassi blieb als Neunter seiner Qualifying-Gruppe nur Platz 16. Sein Teamkollege Zane Maloney fuhr sogar die langsamste Zeit seiner Qualifying-Gruppe und startet vom 20. Rang.

Lucas Di Grassi im Lola Yamaha Abt
Beide Abt-Fahrzeuge verpassten die Duelle, Foto: LAT Images

Von ganz wäre ohne die Vandoorne-Disqualifikation Nico Müller gestartet. Der Schweizer im Andretti-Kundenporsche hatte sich zwar auf P21 und damit einen Platz weiter vorne qualifiziert, wurde jedoch aufgrund seiner Kollision im gestrigen Rennen mit Felix da Costa strafversetzt. Auch sein Teamkollege Jake Dennis startet von weit hinten. Der Weltmeister von 2023 konnte sich nur den 19. Startplatz sichern. Nach einem Doppelausfall am Freitag ist das der nächste Rückschlag für die US-Amerikaner, die momentan nur Rang acht der Team-Wertung belegen. „Wir sind im Moment ein bisschen blind, um ehrlich zu sein“, gab Müller zu.

Beim heute um 18:04 Uhr deutscher Zeit beginnenden zweiten Rennen in Jeddah wird anders als gestern der neue Pit Boost wie geplant nicht zum Einsatz kommen. Die Formel E peilt an, diesen bei jedem Double-Header-Rennwochenende bei je einem Rennen zu verwenden. Die Stimmen zu den Nachlade-Boxenstopps fielen nach der Premiere gestern gemischt aus. Alle Details lest Ihr in diesem Artikel:

Die Startaufstellung für den Jeddah ePrix II 2025

Pos.FahrerTeam
1Taylor BarnardMcLaren-Nissan
2Oliver RowlandNissan
3Jake HughesMaserati-DS
4Antonio Felix da CostaPorsche
5Edoardo MortaraMahindra
6Maximilian GüntherDS Penske
7Sam BirdMcLaren-Nissan
8Nyck de VriesMahindra
9Dan TicktumKiro-Porsche
10Norman NatoNissan
11David BeckmannKiro-Porsche
12Jean-Eric VergneDS Penske
13Pascal WehrleinPorsche
14Robin FrijnsEnvision-Jaguar
15Mitch EvansJaguar
16Lucas Di GrassiLola Yamaha Abt
17Nick CassidyJaguar
18Sebastien BuemiEnvision-Jaguar
19Jake DennisAndretti-Porsche
20Zane MaloneyLola Yamaha Abt
21Nico MüllerAndretti-Porsche
22Stoffel VandoorneMaserati-DS