Sam Bird folgt bei McLarens Formel-E-Team auf Rene Rast

McLaren hat den Nachfolger von Rene Rast präsentiert: Sam Bird stößt in der Formel-E-Saison 2024 zum Traditionsteam aus Woking. Zusammen mit Teamkollege Jake Hughes, der vor seinem zweiten Jahr in der Elektro-WM steht, bildet er ein rein britisches Fahrerduo. Formel-E-Pionier Bird wurde Ende Juli, kurz nach dem Saisonfinale in London, von Jaguar nach dreijähriger Zusammenarbeit entlassen.

Der Deal wurde seit einigen Wochen im Fahrerlager der Formel E spekuliert, wenngleich Aussteiger Rast vor Kurzem davon sprach, McLaren mit seiner Entscheidung "ein bisschen überrascht zu haben". Eigentlich war die Zusammenarbeit mit der Mannschaft um Teamchef Ian James auch für die Saison 2024 geplant. Einige Kalenderüberschneidungen lassen sich aber offenbar nicht mit Rasts Programm bei BMW vereinbaren.

Sam Bird: "Bewährte Kraft in der Formel E"

"Sam ist eine bewährte Kraft in der Formel E und anderen Rennsportkategorien, und seine Erfahrung und Entschlossenheit werden dem Team Kraft für die kommende spannende Saison geben", sagte Teamchef James, der mit Mercedes-Benz die Weltmeisterschaft 2021 und 2022 gewann. "Sobald der Deal abgeschlossen war, war seine erste Frage an mich, wann er ins Büro kommen könne, um mit den Vorbereitungen für die 10. Saison zu beginnen - das zeigt deutlich seinen Hunger und sein Engagement."

McLaren-CEO Zak Brown sprach mit Blick auf Bird und Hughes von einer der besten Fahrerpaarungen im Starterfeld der Formel E. Dieser These dürfte unter anderem das Jaguar-Werksteam Konkurrenz machen, das sich anstelle von Bird mit dem amtierenden Vize-Weltmeister Nick Cassidy an der Seite von Mitch Evans verstärkt hat. Mit Bird weiß McLaren allerdings einen Fahrer in den eigenen Reihen, der über immense Erfahrung in der Formel E verfügt. Davon kann das Nissan-Kundenteam in seinem zweiten Jahr sicherlich profitieren.

Bird einer der erfolgreichsten Formel-E-Fahrer

Der 36-Jährige zählt zu den erfolgreichsten Fahrern in der Geschichte der Formel E und sorgte über Jahre hinweg mit dem vergleichsweise kleinen Kundenteam Virgin (heute Envision) immer wieder für Highlights. Die ersten vier Saisons beendete er stets in den Top-5 der Meisterschaft und mischte häufig bis zum Saisonende um den Titel mit.

Mit elf Siegen in 112 Rennen hat Bird die drittmeisten aller Piloten auf dem Konto. In der Podest-Statistik belegt er mit 26 Fahrten aufs Treppchen den vierten Allzeit-Rang. Zudem sammelte der frühere Formel-1-Testfahrer von Mercedes die viertmeisten Punkte aller Piloten in der neunjährigen Geschichte der Elektro-Serie.

Bird will mit McLaren an Spitze der Formel E

McLaren-Neuzugang Bird: "Wir wissen, dass vor der 10. Saison noch einiges zu tun ist, um sicherzustellen, dass wir dort ankommen, wo wir sein wollen, nämlich an der Spitze der Formel E. Es fühlt sich großartig an, Teil des Teams zu sein, und ich kann es kaum erwarten, mit den Saisonvorbereitungen zu beginnen. Ich bin super motiviert, mit dem Team in der zehnten Saison Erfolge zu erzielen." Die neue Saison beginnt im Oktober mit den Testfahrten in Valencia, das erste Rennen steigt im Januar in Mexiko-City (zum Formel-E-Rennkalender 2024).

Bird blickt auf eher schwierige drei Jahre bei Jaguar zurück. In der abgelaufenen Saison erzielte er mit 95 Punkten 102 Zähler weniger als sein nun ehemaliger Teamkollege Evans (197 Punkte), der quasi jährlich zu den Titelanwärtern in der Formel E zählt. In allen drei Saisons war er Evans in der Meisterschaft unterlegen. Mit Platz sechs und zwei Siegen in der Saison 2021 begann die Zusammenarbeit vielversprechend, doch dann ging es aufgrund unterschiedlicher Gründe rapide bergab.

2022 gelang Bird kein einziger Podesterfolg und nur Gesamtrang 13, während Evans die Vize-Weltmeisterschaft hinter Stoffel Vandoorne gewann. Der negative Höhepunkt folgte in der abgelaufenen Saison 2023. Zwar fuhr Bird viermal aufs Podest, allerdings auch zweimal in Evans' Auto. Teaminterne Kollisionen in Hyderabad und Jakarta, ausgelöst durch Bird, hatten einen spürbaren Anteil daran, dass Evans und Jaguar auch im siebten Formel-E-Jahr auf einen Titelgewinn warten müssen.

Formel-E-Starterfeld 2024: Offiziell bestätigt