Jaguar-Doppelpole bei der Formel E in Rom! Mitch Evans startet im heutigen Rennen (ab 15:00 live bei ProSieben) vor seinem Teamkollegen Sam Bird vom ersten Startplatz. Dem Sportwagenbauer - auf dem Stadtkurs in Rom traditionell stark aufgestellt - gelang dieses Kunststück zum zweiten Mal nach dem New York ePrix 2021.

Im Finale des Qualifyings setzte sich Evans mit einer Bestzeit von 1:39.089 Minuten und damit fast 2 Sekunden Vorsprung vor dem herumschleichenden Bird durch. Und das in der Bruthitze von Rom! 31 Grad am Samstagvormittag, dazu glühender Streckenasphalt mit 53 Grad Temperatur.

Während der Brite nach einer bislang schwierigen Saison inklusive zwei teaminternen Crashes wieder ein Erfolgserlebnis feiern kann, hält Evans seine Chancen in der Meisterschaft aufrecht.

Der Neuseeländer, der 2022 beide Rennen in Rom gewann, liegt mit 125 Punkten an vierter Stelle in der Meisterschaft. WM-Spitzenreiter Jake Dennis (Andretti-Porsche) führt die Tabelle mit 154 Zählern an. Der Brite startet heute vom siebten Startplatz, nachdem er im Viertelfinale mit deutlichem Rückstand an Landsmann Bird gescheitert war.

Zweite Saison-Pole in der Formel E für Mitch Evans, Foto: LAT Images
Zweite Saison-Pole in der Formel E für Mitch Evans, Foto: LAT Images

Raus, rein, raus: Achterbahn-Quali für Wehrlein

Der WM-Dritte Pascal Wehrlein (Porsche, 138 WM-Punkte) erlebte ein Wechselbad der Gefühle, das im zehnten Startplatz mündete. Der frühere DTM-Champion und Formel-1-Fahrer war zunächst nachträglich als Viertplatzierter der Gruppe A in die K.o.-Duelle gerückt, weil Sam Bird (Jaguar, P2) wegen eines Gelb-Vergehens die entscheidende Rundenzeit gestrichen worden war.

Kurz vor dem Beginn des Viertelfinales revidierten die Sportkommissare jedoch ihre Entscheidung und gestanden dem Briten die Rundenzeit zu - der stürmte dann bis ins Finale durch. Wehrleins Porsche-Teamkollege Antonio Felix da Costa musste sich mit dem 13. Platz in der Startaufstellung begnügen.

Cassidy raus nach Hughes-Crash

Der Meisterschaftszweite Nick Cassidy (Envision-Jaguar, 153 Punkte) startet direkt vor Wehrleins Nase als Neunter. Der Neuseeländer belegte in der Gruppe B zunächst den sechsten Platz und rückte um eine Position nach vorne, weil dem eigentlich auf P3 qualifizierten Jake Hughes (McLaren) wegen einer ausgelösten roten Flagge in Folge eines Unfalls die beste Rundenzeit gestrichen wurde.

Hughes crashte in der Kurve 7, nachdem er auf einer Bodenwelle die Kontrolle über seinen McLaren verloren hatte. Der Brite schlug zunächst rechts, und dann mit immer noch hoher Geschwindigkeit auch links in die Streckenbegrenzung ein. Da die Session nur noch 18 Sekunden gedauert hätte, verzichtete die Rennleitung auf eine Wiederaufnahme des Gruppe-B-Qualifyings. Hughes' stark lädierter McLaren musste per Abschlepper zurück in die Boxengasse transportiert werden, was zu einer leichten Verzögerung des Zeitplans führte.

Der zerstörte McLaren von Jake Hughes, Foto: LAT Images
Der zerstörte McLaren von Jake Hughes, Foto: LAT Images

Beide Maserati beim Heimrennen in Top-8

Maximilian Günther (Maserati) setzte seine starke Form beim Heimspiel seines Teams fort und qualifizierte sich zum fünften Mal in Folge für die Top-8 der Startaufstellung. Im Viertelfinale scheiterte der Allgäuer, der Maserati zuletzt in Jakarta den ersten Sieg in der Formel E beschert hatte, an Sacha Fenestraz. Günther nimmt das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende von der achten Startposition auf.

Günthers Teamkollege, der frühere Vize-Weltmeister und Ex-DTM-Vizechampion Edoardo Mortara, konnte nach einer bislang schwierigen Saison ebenfalls aufzeigen und sich vor heimischem Publikum sogar den sechsten Platz in der Startaufstellung sichern. WM-Kandidat Dennis quetschte sich zwischen das Maserati-Sandwich.

Eine starke Qualifying-Leistung gelang auch dem zuletzt strauchelnden Rene Rast (McLaren), der seinen orangenen Rennwagen auf den fünften Startplatz bugsierte. Vor dem dreifachen DTM-Champion konnten sich neben Evans und Bird (Reihe 1) noch Sacha Fenestraz (Nissan) und Sebastien Buemi (Envision) platzieren. Dem Schweizer Nico Müller (Abt-Cupra) gelang mit Startplatz 14 nach vorangegangenen Technik-Problemen ein Achtungserfolg, Teamkollege Robin Frijns belegte den 17. Platz.