Die Formel E richtet 2023 nach zwei Jahren Pause wieder einen offiziellen Rookie-Test aus. Datiert ist die seltene Testgelegenheit auf Montag, 24. April, im direkten Anschluss an den Double-Header in Berlin-Tempelhof (22./23. April). In der deutschen Hauptstadt trägt die Elektro-Rennserie ihre diesjährigen Saisonrennen Nummer sieben und acht aus.

Die Formel E hat den Rookie-Test auf dem stillgelegten Flughafengelände in Berlin am Mittwoch dieser Woche offiziell bestätigt. Die elf Teams können von 09:00-12:00 sowie zwischen 14:00 und 17:00 Uhr interessierten Fahrern die Gelegenheit geben, sich mit dem aktuellen Gen3-Auto vertraut zu machen. Zudem stellen die Rookie-Testfahrten eine höchst willkommene Möglichkeit dar, weitere Daten zum neuen Rennwagen zu sammeln.

"Ziel ist es, aufstrebenden Fahrern die Chance zu geben, die einzigartigen Qualitäten des Formel-E-Rennsports zu erleben und zum Fortschritt des Teams beizutragen", heißt es in einem Schreiben der FIA-Weltmeisterschaft. Zugelassen sind laut Sportlichem Reglement nur Fahrer, die zuvor noch kein Formel-E-Rennen gefahren sind und nicht an zwei oder mehr offiziellen Testfahrten teilgenommen haben.

Formel-E-Rookietest: Von Marrakesch über Saudi-Arabien nach Berlin

2018, 2019 und 2020 war stets der semipermanente Kurs in Marrakesch der Austragungsort für den Rookie-Test. Die Rennstrecke ist ähnlich wie der Kurs in Berlin-Tempelhof abseits des Stadtzentrums gelegen und stört somit nicht den Straßenverkehr. 2018 veranstaltete die Formel E obendrein einen speziellen Testtag im Anschluss an das Renndebüt in Saudi-Arabien, an dem vorzugsweise Frauen teilnehmen sollten. Pilotinnen wie Carrie Schreiner, Carmen Jorda oder Jamie Chadwick drehten damals ihre Runden im Wüstenstaat.

Aufgrund der aus Kostengründen stark eingeschränkten Testmöglichkeiten bietet der Rookie-Test für Fahrer eine gute Chance, um auf sich aufmerksam zu machen. In der Vergangenheit konnten sich heutige Stammfahrer wie Maximilian Günther (Maserati), Nico Müller (Abt-Cupra), Jake Hughes (McLaren) oder Norman Nato (Nissan) bei den Testfahrten in Szene setzen.

Bei der Wahl der Rookie-Fahrer zeigten sich die Teams immer wieder 'kreativ': So saßen frühere Formel-1-Piloten wie Sergey Sirotkin oder Antonio Giovinazzi und DTM-Piloten wie Marco Wittmann, Bruno Spengler, Gary Paffett oder Lucas Auer in den Cockpits. Nicht selten waren die Teams mehr darauf fokussiert, relevante Daten für die weitere Entwicklung bzw. einen Abgleich mit dem Simulator abzugreifen statt Nachwuchspiloten ein Parkett zu bieten.

Die Formel E gastiert 2023 wieder in Berlin-Tempelhof, Foto: LAT Images
Die Formel E gastiert 2023 wieder in Berlin-Tempelhof, Foto: LAT Images

Neue Regel: Rookie-Training beim Rom ePrix

Eine weitere Test-Gelegenheit für aufstrebende Rookies in der aktuell neunten Saison der Formel E bietet sich am Rande des vorletzten Rennwochenendes in Rom (15./16. Juli 2023). In einem neueingeführten Rookie-Training vor den offiziellen Sessions können Piloten, die noch kein Formel-E-Rennen bestritten haben, ins Cockpit klettern.

Ursprünglich hatte die Formel E vorgesehen, dass alle elf Teams bei zwei 1. Freien Trainings an einem Rennwochenende einen Rookie-Fahrer anstelle des Stamm-Piloten einsetzen müssen. Diese Regel stieß jedoch auf heftigen Widerstand aus Reihen der Teams und Hersteller und wurde bei einem E-Voting am 05. Januar gekippt. Die ohnehin wenigen Testmöglichkeiten mit den neuen Gen3-Autos während eines Events sowie fehlende Track-Time für Stammfahrer wurden als Argumente angeführt.