Das hat sich Maximilian Günther ganz anders vorgestellt. Noch vor dem Rennen in Kapstadt strotze der Deutsche Maserati-Pilot mit Startplatz zwei voller Optimismus und konnte sich im Rennen sogar die zwischenzeitliche Führung sichern.

Im weiteren Rennverlauf folgte aber die Katastrophe: Am Eingang von Kurve zehn kollidierte er auf Platz drei liegend mit der äußeren Streckenbegrenzung und musste seinen beschädigten Maserati abstellen. Doch nicht nur das: Da sein Überholmanöver für die Führung zu Beginn des Rennens nicht regelkonform war, erhielt er für das kommende Rennwochenende noch eine Strafe.

Weitere Maserati-Pleite: "Enttäuschend und frustrierend"

"Ich habe gepusht, um die Lücke zu schließen und habe dann aber die Mauer berührt, wodurch meine hinterer Radaufhängung gebrochen ist", blickte Maximilian Günther auf seinen Crash zurück. Ein unglücklicher Ausfall, zumal der 25-Jährige weiter auf seinen ersten Saisonpunkt warten muss.

Günther erlebte einen schwierigen Saisonstart bei seinem neuen Arbeitgeber Maserati. In Saudi-Arabien etwa verpasste er das erste Rennen nach einem Trainingsunfall. In Mexiko lag er lange Zeit auf Punktekurs, bis er von der teaminternen Jaguar-Kollision in Mitleidenschaft gezogen wurde. "Es gibt einige positive Dinge, die wir mitnehmen können, aber natürlich ist es auch eine bittere Pille", ergänzt Günther nach dem Kapstadt ePrix.

Dabei hatte das Wochenende für Maximilian Günther und Teamkollege Edoardo Mortara gut begonnen, die Maserati-Pace konnte überzeugen, was Günther in einen zweiten Startplatz ummünzte. "Nachdem wir im Training eine gute Pace gezeigt und es im Qualifying hier in Kapstadt bis ins letzte Duell geschafft hatten, setzten wir große Hoffnungen in das Rennen. Es ist enttäuschend, dass sich diese Hoffnungen nicht erfüllt haben", bilanzierte Maserati-Teamchef James Rossiter ernüchtert.

Schließlich musste auch Edoardo Mortara sein Auto bereits in den ersten Runden des Rennens aufgrund von technischen Problemen abstellen. Mortaras Start beim ePrix war lange Zeit fraglich, nachdem der Schweizer im Qualifying schwer crashte. "Das ist ein enttäuschendes und frustrierendes Wochenende", so Mortara. Die Mechaniker konnten den Boliden zwar wieder zusammenflicken, die Bemühungen blieben aber unbelohnt. "Sie [die Mechaniker] sind die wahren Helden und sie hätten so viel mehr verdient", sagte Mortara.

Illegales Überholmanöver: Nachträgliche Strafe für Günther

Und damit nicht genug: Maximilian Günther bekam nach dem Rennen eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, die aufgrund seines Ausfalls in eine Startplatzstrafe umgewandelt wurde. Beim kommenden Rennwochenende in Sao Paulo muss er um drei Plätze in der Startaufstellung zurück. Obendrein bekam er zwei Strafpunkte.

Maximilian Günther überholte Sacha Fenestraz unter Full Course Yellow, Foto: LAT Images
Maximilian Günther überholte Sacha Fenestraz unter Full Course Yellow, Foto: LAT Images

Der Grund dafür ist, dass Maximilian Günther im Rennen unrechtmäßig die zwischenzeitliche Führung ergatterte. Der Maserati-Pilot hatte den Franzosen Sacha Fenestraz unter Full Course Yellow, überholt, was einen Bruch von Artikel 39.1 der sportlichen Regularien darstellt.

DS-Penske zeigt Maserati-Potenzial

Dabei macht DS-Penske vor, wie gut es bei Maserati eigentlich laufen könnte. Der italienische Rennstall bezieht den Antriebsstrang von DS, die in der Saison mit dem Hyderabad ePrix durch Jean-Eric Vergne bereits ein Rennen gewinnen konnten und auch in Kapstadt mit dem zweiten Platz des Franzosen nur knapp an einem Sieg vorbeischlitterten.

"Das war ein gutes Rennen, ich bin sehr glücklich mit den Punkten. Wir haben seit Indien gute Fortschritte gemacht, es geht in die richtige Richtung", so Vergne. Stoffel Vandoorne, der bei DS-Penske seinerseits Startschwierigkeiten hat, schlägt in dieselbe Kerbe: "Das Auto hat gutes Potenzial, wir müssen weiterarbeiten, dann dreht sich das Glück auch wieder." Der amtierende Weltmeister beendete das Rennen in Südafrika auf dem siebten Rang und steht damit in de Gesamtwertung nun auf Platz 13.