Porsche präsentiert sich pünktlich zum Finale der Formel-E-Saison 2022 in Seoul mit einer komplett neuen Fahrzeug-Folierung. In der südkoreanischen Hauptstadt starten die Werksfahrer Pascal Wehrlein und Andre Lotterer in beiden Rennen erstmals mit Fahrzeugen in den Farben schwarz und blau bzw. 'Frozen Blue' in Anlehnung an ein Taycan-Serienmodell. Bislang waren die Rennwagen in den Farben schwarz, weiß und rot gehalten.

"Das Design sieht super aus, ganz anders als bisher", sagte Wehrlein bei der Präsentation der Spezial-Livery am Donnerstagabend in Seoul zu Motorsport-Magazin.com. "Das ist doch eine schöne Abwechslung zum Saisonende." Auf dem Olympia-Gelände von 1988, inklusive einer Durchfahrt durch das berühmte Olympiastadion, findet die achte Saison der Formel E mit zwei Rennen am Samstag und Sonntag (jeweils ab 09:00 Uhr deutscher Zeit bei ProSieben im TV) ihren Abschluss.

Foto: Porsche AG
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Lotterer scherzt: Abschiedsgeschenk!

Mit dem Titelkampf haben die Porsche-Piloten Wehrlein und Lotterer nach einer Achterbahn-Saison längst nichts mehr zu tun, der Laune des dreifachen Le-Mans-Siegers tat das aber keinen Abbruch. Am Donnerstagabend sagte Lotterer mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu Motorsport-Magazin.com: "Echt cool, dass Porsche und Tag Heuer für meine letzten Rennen so eine spezielle Lackierung bringen! Damit hätte ich nicht gerechnet!"

Natürlich nur ein Spaß des gebürtigen Duisburgers, tatsächlich beruht das Fahrzeugdesign auf einer neu vorgestellten Uhr des Teamnamen-Sponsors. Sogar die Rennoveralls erhalten das Sonder-Design für den Seoul ePrix. Fakt dagegen: Lotterer fährt am Wochenende seine letzten Rennen für das Porsche-Werksteam, wie der Sportwagenbauer bereits bestätigt hat.

Lotterer: Geht es in der Formel E weiter?

Nach drei Saisons und bislang vier Podestplätzen wechselt der 40-Jährige innerhalb des Porsche-Konzerns die Seiten und startet künftig bei Langstreckenrennen mit dem neuentwickelten LMDh-Prototypen. Bedeutet der Abschied aus dem Werksteam gleichzeitig das Ende seiner fünfjährigen Karriere in der Formel E, die 2017/18 bei Techeetah begann?

Motorsport-Magazin.com hatte schon am Rande des Berlin ePrix Mitte Mai exklusiv berichtet, dass Lotterer beim baldigen Porsche-Kundenteam Andretti (aktuell mit BMW-Antrieb) eine neue Heimat in der Elektro-Rennserie finden könnte.

Und das bleibt ein Thema, bis endgültig Klarheit herrscht. Vor zwei Wochen in London ließ Lotterer auf unsere Nachfrage nur durchblicken: "Doppelprogramme sind kompliziert. Manche Fahrer machen es. Meine Priorität ist aber das LMDh-Projekt. Wir schauen, wie ich mit dem Formel-E-Team weiter involviert bleiben kann, weil ich das ganze Team kenne und es weiterhin unterstützen möchte."

Foto: Porsche AG
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Felix da Costa vor Wechsel zu Porsche

Als offenes Geheimnis gilt unterdessen, dass Lotterers Nachfolge der frühere Formel-E-Champion Antonio Felix da Costa antritt. Der Portugiese kommt von DS Techeetah und soll der neue Teamkollege von Wehrlein werden. Porsche hatte seine Fahrer für die nächste Saison schon in der Vergangenheit am Montag nach dem letzten Saisonrennen offiziell bekanntgegeben - ein ähnliches Vorgehen wäre auch diesmal keine Überraschung.

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Squid-Game-Star im Formel-E-Porsche

Fest steht übrigens auch: Der aus der höchst erfolgreichen Netflix-Serie 'Squid Game' bekannte Schauspieler Wi Ha Jun wird definitiv keine Formel-E-Rennen für Porsche bestreiten, durfte den 99X Electric aber zumindest für einige Meter bewegen. Der Südkoreaner, der in K-Drama-Serie den 'Polizisten' spielte, fuhr das neu folierte Show-Car bei der Veranstaltung in der 'Kunsthalle' im trendigen Stadtteil Chengdam-dong vor.

Wehrlein, der 'Squid Game' wie Millionen weitere Zuschauer angesehen hat, meinte im Anschluss: "Es war mega-cool, ihn mal zu treffen. Allgemein habe ich bei meinem ersten Besuch in Seoul viele spannende Eindrücke nach bislang zwei Tagen in der Stadt gesammelt. Hier herrscht eine ganz besondere Mentalität!"

Der aufstrebende Film-Star Wi Ha Jun wird dem Porsche-Team voraussichtlich auch am Rennwochenende einen Besuch abstatten und die Autos in der Spezial-Livery im Renneinsatz erleben. Die Beklebung war durchaus eine logistische Herausforderung: Direkt nach dem letzten Rennen in London vor zwei Wochen wurden die Autos in den speziellen DHL-Transportboxen nach Seoul geliefert. Demnach konnten die Mitarbeiter erst am Donnerstagmorgen vor Ort mit der Neufolierung beginnen.