Einen besseren Chauffeur kann man sich kaum vorstellen: Der dreifache Le-Mans-Sieger Benoit Treluyer höchstpersönlich saß am Rande der Fachmesse Tire Cologne hinterm Steuer eines Audi e-tron GT und fuhr Besucher durch die Gegend. Reifenhersteller Hankook hatte den 45-jährigen Profi-Rennfahrer eingeladen, um seinen Gästen ein besonderes Erlebnis zu bieten.

Während Treluyer seit fast 30 Jahren üblicherweise schnelle Rennwagen über die Strecken dieser Welt pilotiert, ging es bei der speziellen Aktion in der Domstadt Köln ausnahmsweise einmal nicht um Geschwindigkeit. Im Mittelpunkt des Interesses stand stattdessen der Ventus iON S, Hankooks erster UHP-Reifen für den Replacement-Markt, der exklusiv für Elektrofahrzeuge entwickelt wurde.

Hankook-Reifen: Die iON first Hand Experience: (00:22 Min.)

Mit E-Autos ist Treluyer aktuell bestens vertraut: Der Franzose, Sieger der 24 Stunden von Le Mans in den Jahren 2011, 2012 und 2014, ist in die Entwicklung des neuen Gen3-Autos der Formel E involviert, das 2023 sein Renndebüt geben wird. Treluyer testet das 475 PS starke Fahrzeug seit geraumer Zeit. Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem die Einschätzung des neuen Frontmotors, der erstmals im Gen3 zum Einsatz kommt.

Neu in der Formel-E-Weltmeisterschaft ist ebenfalls Hankook, das ab der nächsten Saison Michelin nach acht Saisons als exklusiven Reifenlieferanten ablöst. Das auf den temporären Stadtkursen erlernte Wissen wollen die Ingenieure von Hankook in die weitere Serienentwicklung einfließen lassen.

Mit an Bord war neben Treluyer und Teilnehmern der Tire Cologne auch Andreas Pürschel, Leiter des europäischen Hankook-Test-Teams im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Hannover, um weitere Fakten zum Ventus iON S an die Hand zu geben. Mit der ersten Reifenfamilie, die speziell für Elektrofahrzeuge konzipiert wurde, möchte Hankook laut eigenen Angaben einen entscheidenden Beitrag leisten, die Mobilitätswende hin zu emissionsfreien Fahrzeugen auch reifen-seitig weiter voranzubringen.

Andreas Pürschel, Leiter des europäischen Hankook-Test-Teams, Foto: Hankook
Andreas Pürschel, Leiter des europäischen Hankook-Test-Teams, Foto: Hankook

Neben der verringerten Geräuschemission besonders im Innenraum, sollen die Reifen Elektrofahrzeuge dabei unterstützen, das Maximum an Reichweite aus der Batterie herauszukitzeln, indem sie mit einem besonders niedrigen Rollwiderstand aufwarten. 12.000 Fachbesuchern aus 100 Ländern konnten sich bei der diesjährigen Tire Cologne mit neuen Produkten wie dem Hankook-Reifen vertraut machen.

Hankook begegnet der höheren Fahrzeugmasse von Elektrofahrzeugen - bedingt durch das erhebliche Gewicht der Antriebsbatterien - mit einer höheren Traglast. Unter anderem besonders widerstandsfähige Aramidfasern wirken den Verformungskräften durch das bei E-Autos besonders hohe Drehmoment entgegen.

Die Laufflächen-Mischung mit hohem Naturharz-Anteil sorgt überdies für eine bessere Dauerhaltbarkeit und reduzierten Abrieb. Eine weitere Besonderheit der neuen Mischung ist der hohe Anteil an natürlichen Ölen. Das soll die iON-Produkte laut Hankook nicht nur insgesamt nachhaltiger machen, sondern sich auch positiv auf die Laufleistung der Reifen auswirken.