Entwarnung bei Maximilian Günther nach seinem Unfall im Sonntagsrennen der Formel E in Berlin. Der BMW-Werkspilot zog sich laut Angaben des Herstellers eine Prellung am Handgelenk zu. Zur Sicherheit ließ er sich nach Rennende in einer Klinik untersuchen.

Seine Vorbereitungen auf die beiden abschließenden Saisonrennen in Berlin (Mittwoch & Donnerstag ab 19:00 Uhr live auf Eurosport 1) laufen trotz des Zwischenfalls wie geplant.

Günther, der am Samstag als zweiter deutscher Fahrer in der Geschichte der Formel E sein Heimrennen in der deutschen Hauptstadt gewann, fiel im nachfolgenden Lauf bereits in der ersten Runde aus. Der Allgäuer kollidierte während der Startphase im hinteren Feld mit NIO-Pilot Oliver Turvey.

Beim Kontakt beschädigte sich Günther die Frontpartie seines Elektro-BMW und musste vorzeitig aufgeben. "Wir haben jetzt zwei Tage Pause", sagte BMW-Andretti-Teamchef Roger Griffith. "Diese müssen wir nutzen, um zum einen das Fahrzeug von Maximilian zu reparieren und zum anderen zu verstehen, warum wir an einem Tag gewinnen können, und am anderen nicht die Pace für Spitzenpositionen haben."

Für den Vorfall belegte die Rennleitung den 23-jährigen Günther mit einer Rückversetzung um drei Startplätze beim nächsten Rennen in Berlin am kommenden Mittwochabend. Der Unfall löste die einzige Safety-Car-Phase des neunten Saisonlaufes aus.

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Günther fehlte in der anschließenden Pressekonferenz der Formel E, um stattdessen seine Hand untersuchen zu lassen. Turvey konnte die Fahrt fortsetzen und erreichte den 22. Platz hinter seinem Teamkollegen Daniel Abt, der das drittletzte Saisonrennen auf der 18. Position beendete. "Vor mir stoppten Autos und ich habe Stoffel Vandoorne am Heck berührt", schilderte Turvey die chaotische Startphase. "Dann habe ich einen großen Schlag von hinten bekommen."

Günther tat sich nach seinem zweiten Sieg in der Debütsaison für BMW nur 24 Stunden später schwer auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof. Nach Platz zwei im 3. Training am Sonntagmorgen, kam er im nachfolgenden Qualifying nicht über den 21. Startplatz hinaus.

"Wie sich die Dinge innerhalb von 24 Stunden ändern können", meinte Teamchef Griffith. "Nach unserem Sieg gestern waren wir alle auf einem Hoch, doch heute ist die Enttäuschung groß. Zunächst einmal wegen des Unfalls von Maximilian Günther. Aber schon davor konnte er seine gute Pace aus dem Training, in dem er Zweiter wurde, nicht ins Qualifying mitnehmen. Alexander Sims hat den ganzen Tag über keinen richtigen Rhythmus gefunden und tat sich im Rennen schwer, aus dem Mittelfeld nach vorn zu kommen."

Teamkollege Sims überquerte die Ziellinie nach Start von P16 auf der 13. Position. In den bisherigen vier Berlin-Rennen sammelte der Brite, der als Meisterschaftsdritter angereist war, insgesamt nur drei Punkte.

Günther verpasste in drei der vier Rennen die Punkteränge. Durch seinen Sieg am Samstag belegt er mit 69 Punkten als bestplatzierter der vier deutschen Fahrer in der Formel E den dritten Gesamtrang. Antonio Felix da Costa steht mit uneinholbaren 156 Zählern bereits als Meister fest. Zum Zweitplatzierten Jean-Eric Vergne fehlen Günther aktuell elf Punkte bei noch 60 zu vergebenen Zählern.