Der Startschuss für die sechste Saison der Formel E ist offiziell gefallen. An diesem Dienstag begannen die einzigen gemeinsamen Testfahrten in Valencia, bevor die ersten Rennen Ende November in Saudi-Arabien anstehen.
Einen guten Start in die Testwoche erwischte Maximilian Günther. Der Neuzugang von BMW erzielte hinter Sam Bird (Virgin) die zweitbeste Rundenzeit auf dem 3,094 Kilometer langen Kurs. Nachdem er bereits am Vormittag die schnellste Zeit erzielt hatte, legte der 22-Jährige in der zweiten Session nach.
In der Schlussphase verbesserte sich Günther nochmals und eroberte die Spitze der Zeitenliste mit einer 1:15.663 zurück. Auf dem Weg zur Tagesbestzeit kam ihm in der Schlussminute Bird dazwischen. Der Brite schaffte seine Runde in 1:15.570 Minuten und luchste Günther die Spitzenposition um 0,093 Sekunden ab.
Hinter dem Allgäuer, der die meisten Runden aller Fahrer abspulte, landete sein Vorgänger bei BMW, Antonio Felix Da Costa, auf dem dritten Platz. Der zum Meister-Team Techeetah gewechselte Portugiese hatte 0,111 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Mitch Evans (Jaguar) und Meister Jean-Eric Vergne (Techeetah) belegten die Plätze vier und fünf, gefolgt vom Nissan-Duo Sebastien Buemi und Oliver Rowland.
Bestplatzierter Deutscher nach Günther war Pascal Wehrlein (Mahindra) auf dem achten Platz. Dem früheren DTM- und -Formel-1-Fahrer fehlten 0,405 bis zur Spitze. Audi-Werksfahrer Daniel Abt und Porsche-Neuzugang Andre Lotterer fuhren zum Auftakt auf die Plätze 10 und 14.
Im Fokus des Testgeschehens standen vor allem die beiden Neueinsteiger Mercedes und Porsche, mit denen das Kontingent der deutschen Hersteller in der Formel E zusammen mit Audi und BMW auf vier anwächst.
Die beiden deutschen Autobauer taten sich zum Auftakt mit ihren neu entwickelten Gen2-Rennwagen noch schwer. Bei Mercedes legte Rookie Nyck de Vries am Vormittag 13 Runden zurück, bevor ihn ein technisches Problem ereilte. Die Nachmittags-Session musste der Formel-2-Champion fast komplett aussetzen, während Mercedes-Ingenieure an seinem Boliden werkelten.
Auch bei Porsche, das als einziges Team ohne Daten aus der Vor-Saison auskommen muss, lief noch nicht alles rund. Neel Jani legte in der dreistündigen Einheit am Vormittag 30 Runden zurück, bis er auf der Strecke liegen blieb. Wie de Vries, war der Schweizer nachmittags zum Zuschauen verdammt und konnte keine einzige Runde fahren.
Auf der jeweils anderen Seite der Garage hielten sich die Probleme hingegen in Grenzen. Porsche-Neuzugang Andre Lotterer spulte bis zum Mittag 31 Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo ab und belegte den zwölften Platz in der Zeitenliste. Am Nachmittag absolvierte der frühere Techeetah-Fahrer 44 weitere Runden.
Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne legte am Vormittag im Verlauf der drei Stunden 22 Runden zurück. In der zweiten Session legte der frühere Formel-1-Fahrer noch 44 Umläufe nach. In der Zeitenliste belegte Vandoorne zum Auftakt den 22. Platz, direkt vor Teamkollege de Vries.
Valencia, Tag 1: So lief der Vormittag
Für Maximilian Günther hätte der offizielle Einstand als BMW-Fahrer kaum besser verlaufen können. Der 22-Jährige sicherte sich in der dreistündigen Vormittags-Session die Bestzeit. Günther benötigte 1:15.926 Minuten für seine schnellste Runde im BMW und war der einzige Fahrer, der die 1:16er-Marke bis zur Mittagspause knacken konnte.
Hinter Günther legte das Meister-Team Techeetah direkt kräftig los: Neuzugang Antonio Felix Da Costa fuhr die zweitbeste Rundenzeit in 1:16.032 Minuten und verwies damit den Teamkollegen und amtierenden Champion Jean-Eric Vergne (1:16.162) auf den dritten Platz. Das Nissan-Duo Oliver Rowland und Sebastien Buemi komplettierte die Top-5.
Bestplatzierter Deutscher nach Günther war Pascal Wehrlein auf der siebten Position. Dem Mahindra-Piloten fehlten 0,459 Sekunden zur Bestzeit seines Landsmannes. Dragon-Rookie Nico Müller belegte Platz acht, während Andre Lotterer bei seinem ersten offiziellen Streckeneinsatz für Porsche die zwölfte Position belegte. Daniel Abt landete im Audi e-tron FE06 auf P16.
Für die erste Unterbrechung der Testfahrten sorgte James Calado 20 Minuten nach Session-Beginn. Die Neuverpflichtung von Jaguar verlor in der temporären Schikane die Kontrolle über das Auto und beschädigte die Vorderradaufhängung. Weitere rote Flaggen lösten Mercedes-Rookie Nyck de Vries und Porsche-Fahrer Neel Jani aus, nachdem sie auf der Strecke liegen geblieben waren.
Formel-E-Testfahrten in Valencia: So geht es weiter
Am Mittwoch steht der zweite Tag der Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo auf dem Programm. Von 09:00 bis 12:00 sowie von 14:00 bis 17:00 Uhr laufen die beiden jeweils dreistündigen Sessions. Am Nachmittag steht zudem eine Rennsimulation an, um sich mit den neuen Regeln (kWh-Abzug bei Safety Car, 235 statt 225 kW im Attack Mode) vertraut zu machen.
Valencia-Test, Tag 1: Gesamtergebnis
Position | Fahrer | Team | Rundenzeit | Runden |
---|---|---|---|---|
1 | Sam Bird | Virgin | 1:15.570 | 66 |
2 | Maximilian Günther | BMW | 1:15.663 | 89 |
3 | Antonio Felix Da Costa | Techeetah | 1:15.681 | 66 |
4 | Mitch Evans | Jaguar | 1:15.724 | 75 |
5 | Jean-Eric Vergne | Techeetah | 1:15.798 | 80 |
6 | Sebastien Buemi | Nissan | 1:15.882 | 60 |
7 | Oliver Rowland | Nissan | 1:15.942 | 64 |
8 | Pascal Wehrlein | Mahindra | 1:15.975 | 72 |
9 | Robin Frijns | Virgin | 1:16.081 | 64 |
10 | Daniel Abt | Audi | 1:16.084 | 62 |
11 | Alexander Sims | BMW | 1:16.097 | 93 |
12 | Lucas di Grassi | Audi | 1:16.140 | 61 |
13 | Nico Müller | Dragon | 1:16.387 | 80 |
14 | Andre Lotterer | Porsche | 1:16.482 | 75 |
15 | Edoardo Mortara | Venturi | 1:16.531 | 60 |
16 | Jerome D'Ambrosio | Mahindra | 1:16.552 | 50 |
17 | Felipe Massa | Venturi | 1:16.580 | 58 |
18 | Brendon Hartley | Dragon | 1:16.698 | 81 |
19 | Oliver Turvey | NIO | 1:16.867 | 37 |
20 | James Calado | Jaguar | 1:17.016 | 66 |
21 | Neel Jani | Porsche | 1:17.343 | 59 |
22 | Stoffel Vandoorne | Mercedes | 1:17.389 | 66 |
23 | Nyck de Vries | Mercedes | 1:17.654 | 16 |
24 | Ma Qing Hua | NIO | 1:20.220 | 46 |
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