Die Ausgangslage

Die Formel E kehrt nach der Übersee-Tour endlich zurück nach Europa - und dürfte nach Rennen in Mexiko oder Sanya nun auch hierzulande wieder verstärkt in den Fokus rücken.

Am kommenden Samstag gastiert die Elektro-Rennserie zum zweiten Mal nach 2018 in Rom (16:00 Uhr live auf Eurosport und ZDF). Im Fokus steht der extrem enge Titelkampf der ersten Saisonhälfte: Elf Fahrer könnten die italienische Hauptstadt theoretisch als Spitzenreiter verlassen!

Fahrer von sechs unterschiedlichen Teams belegen vor dem siebten Saisonrennen die vorderen sechs Plätze in der Meisterschaft. Eine Prognose für den Rom ePrix ist kaum möglich, auch, weil die Formel-E-Autos zuletzt in China mit wesentlich höheren Temperaturen konfrontiert waren. In Rom könnte es am Rennsamstag hingegen sogar regnen.

Bei der Rom-Premiere 2018 setzte sich Sam Bird im Virgin-Boliden vor Audi-Star Lucas di Grassi und dem Deutschen Andre Lotterer (Techeetah) durch. Fahrer dieser drei Teams dürfen sich auch am kommenden Wochenende gute Chancen auf den Sieg ausrechen. So wie Lotterers Teamkollege, Jean-Eric Vergne, der zuletzt den Sanya ePrix gewann und sich im Titelrennen zurückmeldete.

Vergne belegt den dritten Platz in der Meisterschaft hinter dem Führenden Antonio Felix da Costa und Jerome D'Ambrosio. BMW-Werksfahrer Felix da Costa vor dem ersten Europa-Rennen: "Wir kommen mit einem guten Resultat und einer starken Leistung im Rücken nach Rom. In Sanya haben wir sowohl im Qualifying als auch im Rennen sehr gut ausgesehen. Der Kurs in Rom sollte uns wieder entgegenkommen."

In der Ewigen Stadt begrüßt die Formel E zwei Rückkehrer: Maximilian Günther und Alex Lynn. Der Deutsche Günther springt bei Dragon für Felipe Nasr ein, der wegen des IMSA-Rennens in Laguna Seca verhindert ist. Günther hatte die ersten drei Saisonrennen für den US-Rennstall bestritten, bis er durch Ex-Formel-1-Fahrer Nasr ersetzt wurde.

Während Günther nach dem Rennen voraussichtlich wieder ins zweite Glied rückt, wird bei Jaguar Alex Lynn alle weiteren Saisonläufe bestreiten. Der Brite ersetzt Nelson Piquet Junior nach dessen einvernehmlicher Trennung mit Jaguar. Die Ergebnisse beider Parteien hätten nicht mit den Erwartungen übereingestimmt.

Formel E verrückt: Sechs Rennen - sechs unterschiedliche Sieger (02:20 Min.)

Die Strecke

Rom ist mit 2,87 Kilometern die längste Strecke im Rennkalender der Formel E. 21 Kurven (12 Links, 9 Rechts) machen den temporären Kurs inmitten des EUR-Bezirks zu einer echten Herausforderung. Welliger Asphalt und zahlreiche Bodenwellen sorgen für zusätzliche Spannung. An einem Teil der Strecke heben die Räder sogar leicht ab - das nutzte Lucas di Grassi 2018 für zwei geschickte Überholmanöver.

Aufgrund der Platzverhältnisse wurde die Formel E 2018 kreativ: Die Startaufstellung führte um eine Kurve herum! Eine Änderung gegenüber dem Vorjahr: Die Radien in den Kurven 15 und 16 sind weiter. Die Passage wird dadurch noch einmal deutlich schneller auf der Strecke, wo bis zu 23 Meter Höhenunterschied herrschen. Die Aktivierungszone für den Attack Mode befindet sich auf der Außenseite von Kurve 6.

Das Streckenlayout für den Rom ePrix, Foto: FIA Formula E
Das Streckenlayout für den Rom ePrix, Foto: FIA Formula E

Das Wetter in Rom

Beim fünften Saisonrennen in Hongkong wäre es beinahe soweit gewesen: das erste Regenrennen in der Geschichte der Formel E. Trotz all der Wetterkapriolen regnete es während des 45-minütigen ePrix allerdings nicht. In Rom könnte es nach aktuellem Stand dann aber wirklich soweit sein: Zum Rennstart am Samstag um 16:00 Uhr beträgt die Regenwahrscheinlichkeit etwa 60 Prozent. Die Trainings am Morgen und möglicherweise auch das Qualifying dürften bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen. Die Temperaturen liegen bei 9 Grad am Morgen und steigen zum Nachmittag auf maximal 17 Grad an.

Der Rom ePrix im TV und Livestream

Deutsche Fans haben zwei Möglichkeiten, das Rennen live im TV zu verfolgen. Stammsender Eurosport und erstmals das ZDF übertragen den Rom ePrix am Samstag um 16:00 Uhr. Eurosport zeigt auch das Qualifying live ab 12:00 Uhr im Fernsehen, das ZDF überträgt im Live-Stream.

Samstag, 13. April 2019
12:00 - 13:00: Qualifying (Live) - Eurosport
15:15 - 15:45: Qualifying (Zusammenfassung) - Eurosport
15:45 - 17:15: Rennen (Live) - Eurosport
15:45 - 17:15: Rennen (Live) - ZDF
20:30 - 21:00: Rennen (Zusammenfassung) - Eurosport

Der Zeitplan für Rom

Samstag, 13. April 2019
07:30 - 08:15: Freies Training 1
10:00 - 10:30: Freies Training 2
11:45 - 12:50: Qualifying
16:03 - 16:50: Rennen (45 Minuten + 1 Runde)

Das sagen die deutschen Fahrer

Daniel Abt, Audi (44 Punkte, P7 in der Gesamtwertung): "Natürlich möchte ich diese Serie (Punkte in allen Rennen; d. Red.) weiter ausbauen und am liebsten mal wieder einen Pokal dazu holen. Die Meisterschaft nimmt jetzt Fahrt auf und wird richtig spannend. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und wollen jetzt darauf aufbauen."

Andre Lotterer, Techeetah, (41 Punkte, P9 in der Gesamtwertung): "Ich habe letztes Jahr in Rom gute Leistungen erzielt und einen Podiumsplatz erobert. Nun freue ich mich, in die italienische Hauptstadt zurückzukehren. Als Rennfahrer will ich mich weiter verbessern und Rom als Sieger verlassen. Nach dem Attack-Modus-Bereich gibt es eine schwierige Passage am Ausgang von Kurve 6. Die Rennwagen werden zu Beginn der Geraden von der Fahrbahn abheben - es ist also höchste Konzentration erforderlich."

Pascal Wehrlein, Mahindra (36 Punkte, P10 in der Gesamtwertung): "In der Teammeisterschaft sieht es gut aus und Jerome steckt mitten im Titelkampf. Es gibt mehr Highspeed-Kurven in Rom, also passen wir das Auto an die Anforderungen der Strecke an. Wir kämpfen hart um die Spitze und streben nach einem Podium. Die Konkurrenz in der Formel E ist riesig, aber sehen wir mal, ob ich der siebte Gewinner dieser Saison sein kann!"

Maximilian Günther, Dragon (0 Punkte, P22 in der Gesamtwertung): "Ich freue mich darauf, in Rom wieder am Steuer zu sitzen. In den vergangenen Wochen habe ich Dragon als Entwicklungsfahrer im Simulator sowie als Ersatzfahrer an den Rennstrecken unterstützt. Ich freue mich sehr darauf, wieder in der Formel E zu starten und werde mein Bestes geben, um meine ersten Punkte in der Serie zu erzielen."