Felix Rosenqvist schnappt sich im letzten Moment den Sieg beim Marrakesch-Rennen der Formel E! Der Mahindra-Pilot und Teamkollege von Nick Heidfeld feierte seinen zweiten Sieg in Folge beim dritten Saisonrennen. Zuletzt in Hongkong hatte der Schwede von Daniel Abts Strafe und dem daraus resultierenden verlorenen Sieg profitiert. Es war Rosenqvists insgesamt dritter Sieg in der Formel E.
Hinter dem Schweden überquerten Pole-Setter Sebastien Buemi und Hogkong-Sieger Sam Bird die Ziellinie auf den Plätzen zwei und drei. Nelson Piquet, Jean-Eric Vergne und Formel-E-Rückkehrer Jose-Maria Lopez folgten auf den Plätzen vier bis sechs. In einem turbulenten Rennen fuhren Maro Engel und Nick Heidfeld auf die Plätze sieben und acht. Engel wurde wegen einer Kollision nachträglich bestraft und rutschte auf den 13. Platz. Daniel Abt und Andre Lotterer blieben ebenfalls ohne Punkte.
Horror-Rennen für Champion di Grassi
Ganz bitter lief es für den amtierenden Champion Lucas di Grassi. Der Audi-Pilot fiel erneut technischen Problemen zum Opfer und musste sein Auto auf Platz vier liegend früh abstellen. Eine weitere Nullrunde für di Grassi nach dem Saisonauftakt in Hongkong. "Ein weiteres Problem mit der Zuverlässigkeit hat mich aus dem Rennen genommen - zum dritten Mal im dritten Rennen", sagte di Grassi. "Unglaublich! Die Meisterschaft wird jetzt schwer. Ich bin sehr frustriert nach einer starken Performance."
Strafe wirft Abt weit zurück
Di Grassis Teamkollege Daniel Abt erlebte ebenfalls ein schwieriges Rennen. Für eine frühe Kollision mit Alex Lynn brummte die Rennleitung dem Audi-Werksfahrer eine Durchfahrtsstrafe auf. Das kostete Abt den vierten Platz. Nach der Strafe kämpfte sich der Kemptener bis auf den 11. Platz nach vorne, fiel während der Boxenstopps aber um vier Positionen zurück. Abt, der in Hongkong seinen ersten Sieg nachträglich verloren hatte, beendete den Marrakesch ePrix auf Platz 11.
Das sagen Rosenqvist, Buemi und Bird zum Rennen
Felix Rosenqvist: Vor dem Rennen musste ich die Batterie wechseln lassen. Nur 30 Minuten vor dem Pre-Grid war mein Auto noch zerlegt. Ich habe gebetet, dass mein zweites Auto rechtzeitig fertig wird. Vielen Dank an Mahindra! Das Auto fühlte sich super an. Der Sieg fühlt sich gut an, nachdem ich letztes Jahr schon auf Pole stand. Ich hatte ein bisschen Glück, dass Lucas aus dem Rennen war und Sam ein Problem mit dem Auto hatte.
Sebastien Buemi: Ich hatte vor dem Rennen ein Problem mit der Wasserpumpe. Leider konnte ich den Fanboost nicht richtig nutzen. Felix hatte im zweiten Stint ein bisschen mehr Pace als ich, aber nicht viel. Platz zwei ist gut für uns, aber auch ein bisschen enttäuschend, wenn man den Großteil des Rennens führt. Wir sind zuversichtlich für den Rest der Saison, denn wir haben ein gutes Auto.
Sam Bird: Wir hatten technische Probleme in Hong Kong, die man nicht sehen konnte. Wir haben sie in Angriff genommen. In FP1 sind mir bei einem 200-KW-Run Schwierigkeiten mit dem Heck aufgefallen. Wir haben uns dagegen entschieden, etwas zu ändern. Das hat uns im Rennen leider ein bisschen zurückgeworfen. Die Full-Course-Yellow-Phase hat mir aber geholfen.
Die Meisterschaft: Nach den ersten drei Saisonrennen führt nun Felix Rosenqvist die Gesamtwertung an. Der Mahindra-Fahrer sammelte mit seinem zweiten Sieg insgesamt 54 Punkte. Auf dem zweiten Platz liegt Sam Bird mit 50 Zählern. Die Top-3 der Meisterschaft komplettiert Jean-Eric Vergne (43 Punkte). Nick Heldfeld belegt den siebten Gesamtplatz mit 21 Zählern, Daniel Abt ist Neunter mit 11 Punkten. Das dritte Rennwochenende der Saison 2017/18 steigt am 3. Februar bei der Premiere der Formel E in Chile.
So lief der Marrakesch ePrix
Der Start: Sebastien Buemi verteidigte die Pole Position souverän vor Sam Bird und Felix Rosenqvist. Der Start erfolgte insgesamt ohne größere Zwischenfälle. Lucas di Grassi übernahm Platz vier, nachdem das Team bis kurz vor dem Start den Inverter an seinem Auto ausgewechselt hatte. Nick Heidfeld verbesserte sich nach seinem Unfall im Qualifying in den Anfangsrunden auf den 13. Platz.
Die Zwischenfälle: Beim Kampf um den siebten Platz kollidierten Daniel Abt und Vordermann Alex Lynn in der Anfangsphase. Bitter für den Audi-Piloten: Die Rennleitung brummte ihm dafür in der 9. Runde eine Durchfahrtstrafe auf, als Abt gerade an vierter Position lag. Er ordnete sich nach der Drivethrough auf dem 15. Platz ein. Kurz zuvor kam es im hinteren Teil des Feldes zu einer Kollision zwischen Andre Lotterer und Nico Prost, in dessen Folge sich der Renault-Fahrer drehte.
Drama in der 8. Runde um Lucas di Grassi! Der amtierende Champion der Formel E blieb auf Platz vier liegend stehen und konnte die Fahrt nicht fortsetzen. Schon im Qualifying hatte der Audi-Pilot von technischen Problemen berichtet.
Kuriose Szene zwei Runden vor Schluss: Edo Mortara geriet mit Maro Engel aneinander, der dadurch ins Auto von Nick Heidfeld gedrückt wurde. Für Mortara war das Rennen mit gebrochener Aufhängung beendet, seine beiden deutschen Kontrahenten konnten die Fahrt fortsetzen und zumindest ein paar Punkte mitnehmen.
Die Boxenstopps:Eine Full Course Yellow-Phase in Runde 17, ausgelöst durch einen Dreher von Andre Lotterer, nutzte das komplette Feld für den Boxenstopp und damit verbundenen Autowechsel. Buemi traf die Mindeststandzeit von 45 Sekunden fast exakt und bog als Führender wieder auf die Strecke ein. Verfolger Felix Rosenqvist brauchte zwei Sekunden länger, hielt aber die zweite Position vor Sam Bird. Daniel Abt fiel während der Stopps vom 11. auf den 15. Platz zurück.
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