Bahnt sich der nächste Einstieg eines großen Herstellers in die Formel E an? Aston Martin könnte der nächste Autobauer sein, der sich der elektrischen Rennserie anschließt. Das ließ Aston Martin Boss Andy Palmer nun durchblicken. "Wir haben noch kein elektrisches Auto, aber 2019 wird es soweit sein", wurde er von Automotive News Europe zitiert. "Man kann sich vorstellen, was dabei rauskommt. Ich liebe die Formel E."

Undenkbar ist ein Engagement der britischen Marke sicherlich nicht. Zur kommenden Saison steigt Aston Martin als Titelsponsor beim Formel-1-Team Red Bull ein. Der nächste Schritt im Promotion-Plan könnte die Formel E sein. Dabei schloss Palmer den Einstieg unter dem aktuellen Reglement mit dem Einsatz von zwei Autos während eines Rennens aus.

Autowechsel als Störfaktor

Der derzeit noch nötige Autowechsel soll ab der fünften Saison, also ab 2018/19, allerdings ohnehin entfallen. Zu dieser Saison wird es zudem komplett neue Rennwagen aus dem Hause Spark geben. 2018/19 steigt BMW werksseitig ein, ein Jahr später folgen Mercedes und Porsche. Palmer: "Die Verwendung von zwei Autos verstärkt noch die Angst. Aber das wird sich ändern und dann wird es interessant."

Derzeit entwickelt Aston Martin sein erstes Elektroauto, den RapidE. Die Auflage des Luxusautos soll 2019 auf den Markt kommen und auf 155 Einheiten begrenzt sein. Der weitere Plan des Traditionsherstellers: Ab 2030 sollen reine Elektroautos 25 Prozent des Absatzes ausmachen, die restlichen 75 Prozent fallen auf Hybrid-Autos zurück. "Bis zur Mitte der 2020er-Jahre werden wir zu 100 Prozent hybrid sein", kündigte Palmer in der Financial Times an.

Aston Martin in der Formel 1

Aston Martin ist den meisten Fans als Hersteller bei Langstreckenrennen in Erinnerung. Schon 1959 gewannen die Briten die 24 Stunden von Le Mans mit dem Aston Martin DBR1/30. 2004 erwachte Aston Martin in einer Partnerschaft mit Prodrive zu neuem Leben und fährt seither bei diversen Sportwagenrennen.

Aber auch der Formelsport ist bei Aston Martin nicht gänzlich unbekannt. 1959 und 1960 startete Aston Martins Werksteam unter der Bezeichnung David Brown Corporation in der Formel 1. Als Rennwagen kam der unterlegene DBR4 zum Einsatz. Am Steuer saßen zu Beginn Roy Salvadori sowie der berühmte Sportwagenbauer Carroll Shelby. Nach ausbleibenden Erfolgen stellte Aston Martin das F1-Projekt noch während der Saison 1960 ein.

Hersteller-Boom in der Formel E

Aston Martin wäre der nächste Hersteller in der Formel E, die allein schon aus Marketingsicht extrem attraktiv ist. Mercedes hatte sich zuletzt für die Formel E und gegen die DTM entschieden, Porsche war aus der WEC ausgestiegen. Audi ist in diesem Jahr der erste deutsche Hersteller, der in die E-Serie einsteigt. Dort treffen die Ingolstädter auf Citroen-Tochter DS Automotives, Jaguar, Mahindra, NIO, Penske, Renault und Venturi. BMW steigt ab der Saison 2018/19 werksseitig ein.