Zum ersten Mal gastiert die neue Formel E auf deutschem Boden. An diesem Wochenende steigt das mit Spannung erwartete Rennen auf dem Vorfeld des früheren Flughafens von Berlin-Tempelhof. Im 1. Training am Samstagmorgen setzte sich Sebastien Buemi durch. Der e.dams-Pilot benötigte 1:23.158 Minuten für seine schnellste Runde auf dem 2,4 km langen Kurs. Nick Heidfeld und Jaime Alguersuari belegten die Plätze zwei und drei im Zeitenklassement.

Buemi war der einzige Fahrer, der die 1:24er-Marke knacken konnte. In den Schlussminuten verwies er den bis zu diesem Zeitpunkt Führenden Heidfeld auf die zweite Position. Buemi gelang eine echte Fabelrunde: Sein Vorsprung auf Platz 2 betrug gute 1,5 Sekunden.

Frühere Formel-1-Fahrer auch auf den Plätzen vier und fünf: Jean-Eric Vergne vor Jerome D'Ambrosio. Daniel Abt fuhr auf Platz sechs. Sein Rückstand zur Spitze betrug rund 1,8 Sekunden. Der Reifenverschleiß könnte wegen des ungewöhnlichen Untergrundes zu einem entscheidenden Faktor werden. "Auf der ersten Runde ist es gut, aber danach fällt der Reifen schnell um eine halbe Sekunde ab", sagte Abt bei seinem Heimspiel.

17 Kurven auf dem temporären Kurs in Tempelhof, Foto: Formula E
17 Kurven auf dem temporären Kurs in Tempelhof, Foto: Formula E

Kuriose Unterbrechungen

Gleich zweimal musste das Training wegen roter Flaggen unterbrochen werden. Zunächst löste sich ein Teil des aufgebrachten Streckenbandes vom Untergrund, nachdem Jean-Eric Vergne darüber gefahren war. Die Reparaturarbeiten dauerten eine Weile an, alle Autos mussten die Box ansteuern.

Ähnlich kurios die zweite Unterbrechung knapp 20 Minuten vor Schluss - rote Flaggen offenbar wegen Problemen mit der Zeitnahme. Mit knapp zehn Minuten auf der Uhr wurde das Training anschließend wieder freigegeben, wobei Buemi mit seiner Hammer-Runde die Führung übernahm.

7. Rennen der Saison in Berlin-Tempelhof, Foto: Motorsport-Magazin.com
7. Rennen der Saison in Berlin-Tempelhof, Foto: Motorsport-Magazin.com

Spektakel auf dem Flugfeld

Für Spektakel sorgten vor allem Luca di Grassi und Karun Chandhok. Der Brasilianer von Abt Sportsline drehte sich auf der Strecke, konnte die Fahrt jedoch fortsetzen. In der Zeitenliste landete der WM-Führende auf dem elften Platz. Ähnlich ging es dem früheren Formel-1-Piloten Chandhok, der kurz vor Schluss die Kontrolle über seinen Elektro-Renner verlor.

Das 2. Training steigt um 10:30 Uhr, bevor anschließend die vier Qualifying-Gruppen ausgelost werden. Nach dem Zeittraining von 12:00 bis 12:55 Uhr erfolgt der Rennstart zum Berlin ePrix um 16:04 Uhr.