Die Formel-E-Piloten freuen sich auf das erste Rennen der neuen Elektroserie in Deutschland. Auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin, werden die Akteure am morgigen Samstag ihr achtes von insgesamt elf Saisonrennen absolvieren.

Nick Heidfeld, einer von zwei Deutschen im Starterfeld, freut sich über die Rückkehr nach Berlin, wo bis 1998 bereits Autorennen auf der Avis ausgetragen wurde. "Ich bin hier schon Formel Ford gefahren zuletzt, ein Heimrennen ist immer sehr spannend", freut er sich auf den Samstag. "Es sind viele Fans hier, die uns unterstützen."

Doch die Performance des ehemaligen Formel-1-Piloten hat in den vergangenen Rennen abgenommen. "Um ehrlich zu sein waren wir zu Beginn der Saison sehr stark", erinnert Heidfeld. "In Monaco haben wir ein paar Verbesserungen gesehen. Wir müssen als Team gemeinsam einen besseren Job machen und die anderen schlagen." Doch das ist besonders schwer. "Alle haben das gleiche Auto", weiß Heidfeld.

Landsmann Daniel Abt, der für das Team seines Vaters an den Start geht, ist zuversichtlich. "Es ist wichtig, hier ein gutes Rennen zu zeigen", mahnt Abt. "Wir haben viele Sponsoren und Freunde an der Strecke. Wir sind sehr motiviert und haben hoffentlich einen guten Tag." Dabei hofft er auch auf die Unterstützung durch den Fan-Boost. "Es ist schön vorne in der Abstimmung dabei zu sein, es wäre mein erstes Mal", grinst Abt. "Dann ist es mein Job, den Fans etwas zurückzuzahlen."

Da Costa: Wie ein Heimrennen

Doch auch Sebastien Buemi hat viele Fans, die ihm den Fan-Boost gönnen. "Es war toll, in Monaco ein gutes Rennen gehabt zu haben", freut sich der Schweizer über den letzten Lauf. "Das Team hat einen guten Job gemacht. Wenn wir alle Sachen zusammen bekommen, dann haben wir ein Siegerauto." In der Gesamtwertung fehlen Buemi lediglich zehn Punkte auf Spitzenreiter Lucas di Grassi. "Ich fokussiere mich aber darauf, Rennen zu gewinnen und achte nicht auf die Meisterschaft."

Doch der Kurs von Berlin ist anders als die bisherigen Stadtkurse der Formel E. "Wir müssen uns hier anpassen, aber bisher waren wir immer recht schnell", hofft Buemi. "Es ist nicht die übliche Strecke. Ich denke, wir werden mehr Überholmanöver sehen als in Monaco, denn die Strecke ist breiter." Darüber hinaus kommt es auf das richtige Energie-Management sowie einen perfekten Boxenstopp an.

Auch Antonio Felix da Costa, der sonst für BMW in der DTM an den Start geht, freut sich über das Deutschland-Rennen. "Das ist für mich am ehesten das Heimrennen in der Formel E", grinst der Portugiese. "Es sind ein paar Jungs aus meinem DTM-Team hier, weil wir nicht weit von hier entfernt bald ein DTM-Rennen fahren werden." Nach dem Monaco-Rennen hofft Da Costa in Berlin auf Besserung: "Die Strecke war ein bisschen zu eng. Hier ist sie breiter, darum sollte es mehr Überholmanöver geben als in Monaco."