Neues Auto, Strecken & Teams - Alles zur Formel E Saison 2019: (15:34 Min.)

22 Rennfahrer, 13 Rennen, 12 Metropolen, 5 Kontinente und 1 brandneues Rennauto: In der Formel E beginnt eine neue Zeitrechnung! Die fünfte Saison der ersten elektrischen Formelrennserie der Welt sorgt für neue Superlative und eine technische Revolution. Motorsport-Magazin.com liefert die große Vorschau vor dem Start in die neue Saison in Riad, Saudi-Arabien.

Das neue Rennauto

Es ist die bislang größte Neuerung in der Formel E: Erstmals seit Gründung der Serie im Jahr 2014 kommt in der Saison 2018/2019 nur noch ein Rennauto pro Fahrer zum Einsatz. Der Autowechsel während des Rennens entfällt, da die Batteriekapazität inzwischen für die gesamte Renndistanz von 45 Minuten plus einer weiteren Runde ausreicht.

Der brandneue Gen2-Rennwagen sieht nicht nur futuristisch aus, sondern sorgt für neue Elektro-Bestwerte: Von 0 auf 100 km/h beschleunigt das wegen des fehlenden Heckflügels gern als 'Batmobil' bezeichnete Auto in nur 3,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 240 km/h auf den temporären Stadtkursen inmitten der wichtigsten Metropolen der Welt.

Den Strom beziehen alle Formel-E-Teams aus einer identischen, 374 Kilogramm schweren Batterie von McLaren. Die Lithium-Ionen-Batterie befindet sich zwischen Fahrersitz und Antriebsstrang, hat eine Kapazität von 52 kWh und ist innerhalb von 45 Minuten aufgeladen.

Die neuen Gen2-Autos leisten bis zu 250 kW (340 PS), die die Fahrer im Training und Qualifying nutzen können. Im Rennen ist die Leistung per Reglement auf 200 kW (272 PS) beschränkt. Durch den Fanboost steigt die Power im Rennen kurzzeitig auf bis zu 250 kW an.

Die Technik der Rennwagen entwickelt sich genauso rasant wie die Formel E selbst: Eine neue Entwicklung ist das Brake-by-Wire-System. Bremsbetätigung und Übertragung zur Hinterachse sind dabei voneinander entkoppelt und elektronisch geregelt. Die Bremskraftverteilung ist somit immer optimal eingestellt und die Rekuperation noch effizienter.

Das neue Gen2-Rennauto der Formel E in seine Einzelteile zerlegt, Foto: Jaguar Racing
Das neue Gen2-Rennauto der Formel E in seine Einzelteile zerlegt, Foto: Jaguar Racing

Neue Teams & Fahrer

11 Teams, 9 globale Autohersteller, 22 Rennfahrer: Das sind die Zutaten für die Saison 5 der Formel E. Mit dem werksseitigen Einstieg von BMW beim BMW i Andretti Team stößt ein weiterer großer Autobauer aus Deutschland zur Serie hinzu. Als erster japanischer Hersteller steigt Nissan ein und ersetzt Renault beim dreifachen Team-Meister e.dams.

Auch neu: HWA RACELAB, der langjährige Partner von Mercedes-Benz, die zusammen mit Porsche zur 6. Saison der Formel E als Hersteller einsteigen werden. Natürlich auch wieder dabei ist das Team Audi Sport ABT Schaeffler als amtierender Champion der Teamwertung.

Unter den 22 Rennfahrern finden sich berühmte Namen wie die beiden Formel-E-Rookies Felipe Massa (mit Teamchefin Susie Wolff bei Venturi) und Stoffel Vandoorne (HWA RACELAB). Auch der frühere Formel-1-Fahrer Pascal Wehrlein (Mahindra Racing) stellt sich in seiner ersten Saison den Formel-E-Stars wie Lucas di Grassi oder dem amtierenden Champion Jean-Eric Vergne.

Wehrlein wird wegen vertraglicher Angelegenheiten mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Mercedes allerdings erst beim zweiten Saisonrennen im Januar 2019 in Marrakesch ins Geschehen eingreifen. Neben Abt und Wehrlein gehen mit Andre Lotterer (DS Techeetah) und Rookie Mximilian Günther (Dragon) insgesamt vier Deutsche in der Formel E an den Start. Nicht mehr dabei sind Maro Engel und Nick Heidfeld, der sein Team Mahindra aber weiter als dritter Fahrer begleiten wird.

Formel E 2018/19: Das Starterfeld

TeamFahrer 1Fahrer 2
Audi Daniel AbtLucas di Grassi
BMWAntonio Felix da CostaAlexander Sims
HWAGary PaffettStoffel Vandoorne
Nissan e.damsSebastien BuemiOliver Rowland
JaguarNelson PiquetMitch Evans
MahindraPascal Wehrlein (ab 2. Rennen)Jerome D'Ambrosio
VenturiFelipe MassaEdoardo Mortara
DS TecheetahAndre LottererJean-Eric Vergne
NIOOliver TurveyTom Dillmann
DragonMax GüntherJose Maria Lopez
Virgin RacingSam BirdRobin Frijns

Neue Rennstrecken

Nach bislang 45 Rennen in 19 Städten auf 5 Kontinenten geht die Weltreise der Formel E weiter. Zum ersten Mal steigt der Saisonauftakt in Saudi-Arabien. Die Formel E gibt ihre Premiere auf dem neuen Kurs in Ad Diriyah vor den Toren der 6,5-Millionen-Einwohner-Stadt Riad.

Ebenfalls neu im Rennkalender, der insgesamt 13 Rennen in 12 unterschiedlichen Metropolen umfasst: Sanya, ein Urlaubsparadies in der Volksrepublik China. Damit kehrt die Formel E zum ersten Mal seit dem Auftakt zur zweiten Saison 2015 zurück ins Reich der Mitte.

Nach den Rennen in Ad Diriyah, Marrakesch, Santiago de Chile, Mexico-City, Hongkong und Sanya biegt die Formel E in Richtung Europa-Tournee ein. Nach dem erfolgreichen Debüt in der Schweiz 2018, gastiert die E-Rennserie erstmals in Bern. Während Rom, Paris und Berlin ihren festen Platz im Kalender haben, startet die Serie wie geplant im zweijährigen Turnus auch wieder auf den Straßen von Monaco.

New York bildet am 13./14. Juli 2019 zum dritten Mal in Folge den Schauplatz für das Finale - und den einzigen Double-Header im Rennkalender. Im Big Apple ist Spannung programmiert: In den bisherigen vier Saisons fiel die Meisterschaftsentscheidung stets erst beim großen Finale.

Formel E: Rennkalender 2018/19

RennenOrtDatum
1Riad, Saudi-Arabien15.12.2018
2Marrakesch, Marokko12.1.2019
3Santiago, Chile26.1.2019
4Mexico-City, Mexiko16.2.2019
5Hongkong, China10.3.2019
6Sanya, China23.3.2019
7Rom, Italien13.4.2019
8Paris, Frankreich27.4.2019
9Monte Carlo, Monaco11.5.2019
10Berlin, Deutschland25.5.2019
11Bern, Schweiz22.6.2019
12New York City, USA13.7.2019
13New York City, USA14.7.2019

Neue Regeln

Die größte Änderung zur neuen Formel-E-Saison ist sicherlich der Wegfall des Autowechsels zur Rennmitte. Um den Teams weiter ein zusätzliches strategisches Element zur Verfügung zur stellen, kommt jetzt erstmals der sogenannte Attack Mode zum Einsatz. Hierbei überqueren die Fahrer einen bestimmten Bereich abseits der Ideallinie auf der Rennstrecke, um dadurch einen zusätzlichen Power-Boost zu erhalten.

Um die Rennen noch spannender zu gestalten, werden die Teams erst kurz vor einem Rennstart über die genauen Details zum Attack Mode auf der jeweiligen Strecke informiert. Ein tolles Feature für die Fans an der Strecke und vor dem Fernseher: Wenn sich ein Fahrer im Attack Mode befindet, leuchten LED-Lichter am Halo-Kopfschutz seines Gen2-Autos in blauer Farbe.

Ein Update erhält das im Motorsport einzigartige Fanboost-Feature. Kamen bislang drei Fahrer in den Genuss einer Extra-Portion Leistung, können 2018/19 stattdessen fünf Fahrer den Fanboost abstauben. Beim Einsatz - per Reglement ab der 22. Rennminute erlaubt - erhöht sich die Leistung in einem bestimmten Fenster auf bis zu 250 kW. Setzt ein Fahrer den Fanboost ein, leuchten die LEDs an seinem Halo magenta.