Mick Schumacher fehlt 2020 noch der Sieg in der Formel 2, doch am Samstag zeigte er in Spa im Hauptrennen seine vielleicht beste Performance der laufenden Saison. Von Startplatz sieben schoss er mit einem Raketenstart ganz nach vorne, und erkämpfte sich schließlich das fünfte Podium der Saison. Trotz Pech in der Box.

Mit dieser Leistung war Schumacher am Ende dann zufrieden - bis zum Schluss blieb er in Sichtweite des Führungsduos Yuki Tsunoda und Nikita Mazepin, und kam mit 5,639 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz über die Linie, vor dem Schweizer Louis Deletraz auf Platz vier.

Mick Schumacher freut sich über starke Spa-Pace

Pech hatte Schumacher nämlich beim Pflichtboxenstopp gehabt. Links vorne klemmte es, mehrere Sekunden gingen beim Reifenwechsel verloren. Schumacher konnte danach zwar die Pace der Führenden Mazepin und Tsunoda mitgehen, die Lücke aber nie weit genug schließen, um noch einmal im Kampf um den Sieg mitzumischen.

"Wir werden nie wissen, was passiert wäre, aber wir hatten auf jeden Fall die Pace, um mit ihnen zu kämpfen", ist sich Schumacher danach sicher. "Natürlich ist es schwierig, du hast eine bestimmte Lücke und musst ein bestimmtes Tempo vorgeben, um die Reifen so gut wie möglich zu schützen. Wie lange die halten, weißt du nie. Du kannst nicht einfach pushen und ranfahren. Dann kommst du vielleicht ohne Reifen an, und es ist irrelevant."

"Ich weiß auch nicht, ob ich sie hätte überholen können, wie sich das Auto in der verwirbelten Luft verhalten hätte - das ist eine andere Frage", gesteht Schumacher. "Jetzt müssen wir uns anschauen, was wir hätten anders machen können. Natürlich ist es mit DRS immer einfacher, die Reifen zu managen. Ich glaube, wir mussten auch die Lücke zu Deletraz an einem Punkt kontrollieren, was mir bei den Reifen gekostet hat."

Schumacher blickt nicht auf Formel-2-Titelkampf

In der Fahrerwertung der Formel 2 steigt Schumacher damit auf den vierten Platz auf, hinter den Ferrari-Junioren Callum Ilott und Robert Shwartzman sowie hinter dem Red-Bull-Junior Yuki Tsunoda. Nach einem schlechten Rennen von Ilott beträgt Schumachers Rückstand hier nur mehr 28 Punkte, und es sind noch einige Rennen zu fahren.

Gerade deshalb spart sich Schumacher aber einen Blick auf die Tabelle: "Es ist schwierig, über die Meisterschaft zu sprechen, weil es sich von Wochenende zu Wochenende ändern kann. Du brauchst nur ein paar gute Rennen, und dann bist du wieder im Geschäft."

Mick Schumacher im Formel-2-Hauptrennen von Spa, Foto: LAT Images
Mick Schumacher im Formel-2-Hauptrennen von Spa, Foto: LAT Images

"Der Titelkampf ist ganz offen", glaubt Schumacher. "Wir müssen uns jetzt auf unsere eigene Performance konzentrieren. Analysieren und verstehen, was wir heute hätten besser machen können. Mit dem Wissen aus Barcelona und vom letzten Jahr, diese Mischung war heute sehr gut, und wird es wahrscheinlich auch für die kommenden Strecken sein."

Für das Sprintrennen am Sonntagvormittag in Spa wird Schumacher gemäß Reverse-Grid-Regeln von Platz sechs losfahren. Bei seinen zuletzt konstant guten Starts sind da alle Chancen offen: "Ich muss es so nehmen, wie es kommt. Der gute Start hat uns diese Position gebracht. Keine Ahnung wie das Wetter wird - ehrlich gesagt hoffe ich auf Regen, den habe ich gerne. Gerade auf dieser Strecke."