Platz zwei schien sicher, die Vorhersage von Martin Whitmarsh war eingetreten, McLaren war im Rennen näher an Red Bull dran. Dennoch endete der Grand Prix in Barcelona mit einer Enttäuschung, da Lewis Hamilton auf den letzten Metern im Aus landete, weil es beim linken Vorderrad ein Problem gegeben hatte. Whitmarsh hatte nach dem Rennen schon eine Ahnung, was schief gelaufen war.

"Der Grund war, der Reifen hat schnell Luft verloren. Das war wohl kein Plattfuß, sondern wahrscheinlich ein Problem mit der Felge, das von Trümmern verursacht wurde. Wir wissen es nicht und können nur spekulieren. Aber irgend sowas könnte es gewesen sein", sagte der McLaren-Teamchef, der auch einen Konstruktionsfehler noch nicht ausschließen wollte. Die Reifen seien auf jeden Fall noch in Ordnung gewesen, ließ er wissen.

Wenn beim Start...

Gerade wegen dieses Defekts fiel das Fazit Whitmarshs zu Barcelona gespalten aus: "Das Rennen war ermutigend und deswegen auch frustrierend." Für ihn stand aber das Ermutigende im Vordergrund und das war die gute Pace im Rennen. "Wir gingen davon aus, es würde enger sein. Lewis fuhr die schnellste Runde des Rennens. Wir wussten, wir würden, näher dran sein. Wie viel näher ist egal, wir wollen sie schlagen. Wenn wir sie beim Start geholt hätten... Sebastian haben wir dann gekriegt und Lewis war danach von Sebastian gar nicht bedroht. Wir müssen auf der Strecke vor ihnen sein und dann können wir sie schlagen", erklärte er.

Schneller als Ferrari und Mercedes hatte er sein Team ohnehin gesehen, nun kommt es ihm darauf an, das Qualifying zu verbessern, um im Rennen vielleicht gleich vor Red Bull zu sein. "Es könnte sein, dass sie die Reifen über eine Runde besser vorbereiten oder dass sie ein besseres Setup für den leichten Tank haben. Bei der Rennpace ist es anders, das war das ganze Jahr der Trend", sagte er. In Monaco dürfte aber wohl die beste Rennpace nicht helfen, denn dort gibt es noch weniger ein Vorbeikommen als in Barcelona. "Wir haben zwei tolle Fahrer in Monaco. Wir haben dort 15 Mal gewonnen, viel öfter als jedes andere Team. Für uns ist das Rennen wichtig, wir werden also versuchen, zu gewinnen", betonte Whitmarsh, dem der Qualifying-Speed von Red Bull diesbezüglich schon etwas Sorgen machte.

Button unschuldig

Jenson Button musste der Teamchef auch in Schutz nehmen, nachdem er beim Boxenstopp hinter Michael Schumacher hängen blieb. "Jenson hätte Michael bei den Stopps überholt, aber er verlor recht früh im Rennen die Anzeige. Dann konnte er beim Stopp nicht die Startsequenz laufen lassen. Dadurch rutschte die Kupplung, weil er zu viele Umdrehungen hatte. Die Räder drehten durch und der Stopp dauerte länger. Sonst wäre er leicht vor Michael gewesen. Das war kein Fehler des Fahrers oder der Boxenmannschaft, die Anzeige fehlte einfach", sagte er. Dass Button am Ende dann etwas zurückfiel, lag laut Whitmarsh daran, dass er nur noch das Auto sicher nach Hause bringen wollte. "Er war schneller als Michael und hatte das Gefühl, er könnte vorbei, aber Michael ist recht schwer zu überholen.