Für viele ist Renault eine der großen Überraschungen des Saisonstarts. Robert Kubica stand auf dem Podium, Vitaly Petrov sammelte seine ersten Punkte und überholte Michael Schumacher. "Wenn man mir nach Bahrain 40 Punkte und drei Top-5-Platzierungen aus den ersten vier Rennen angeboten hätte, wäre ich mehr als zufrieden gewesen", zieht Kubica eine positive Auftaktbilanz. "Gleichzeitig gab es auch etwas Frust, besonders in Shanghai wo mich das Safety Car einen Podestplatz gekostet hat."

Dabei betonen Kubica und Technikchef Alan Permane, dass Renault trotz der guten Eindrücke noch nicht so konkurrenzfähig ist, wie sie mancher Beobachter einschätzt. "Es ist gut, dass wir das Meiste aus unseren Möglichkeiten machen", sagt Kubica. "Aber wir müssen realistisch bleiben, denn uns fehlen noch große Schritte bis zur Spitze."

Unter normalen Bedingungen könne Renault noch nicht mit Red Bull und McLaren kämpfen. Dem stimmt Permane zu: "Wir wissen, dass unsere Pace noch hinter den vier schnellsten Teams zurückliegt, aber mit unserer Strategie und den Leistungen von Robert und Vitaly haben wir mehr Punkte geholt als erwartet."

Kleines Update in Spanien

In Barcelona könnte sich das gewohnte Kräfteverhältnis der ersten Rennen verschieben. Alle Teams bringen große Updates mit, nur Renault beschränkt sich auf kleinere Schritte. "Ich glaube nicht, dass sich das Bild massiv verschieben wird", glaubt Permane. "Mercedes rückt vielleicht etwas von uns weg, aber wir haben einen neuen Frontflügel und einige andere neue Aerodynamikteile, die uns Fortschritte bringen sollten."

Renault bringt einen neuen Frontflügel., Foto: Sutton
Renault bringt einen neuen Frontflügel., Foto: Sutton

Kubica wagt keine Prognose. "Wir müssen abwarten, wie wir im Vergleich zu den anderen aussehen, vielleicht sieht die Reihenfolge ganz anders aus als zu Jahresbeginn." Der Pole erwartet einen harten Kampf. "Ich erwarte, dass die Abstände sehr gering sein werden", bestätigt Petrov. "Wir hatten keinen guten Test im Februar hier, aber hoffentlich haben wir diesmal eine bessere Chance."

Permane ist zuversichtlich, dass dies gelingen wird. "Die Probleme vom Test lagen nicht an der Strecke, ich habe keine Bedenken", meint er. "Barcelona ist eine jener Strecken, auf der schlechte aerodynamische Effizienz bestraft wird." Renault habe seit dem Test jedoch viel mehr Downforce gefunden. "Das sollte kein Problem sein."