Für Nico Rosberg hieß es im Winter: Hopp oder top. Entweder er würde an seinem Teamkollegen Michael Schumacher zerbrechen oder seine Karriere endgültig in den Orbit befördern. Nach vier Rennen steht in Qualifying und Rennen es 8:0 für Rosberg. Gleich zweimal in Folge stand der junge Deutsche auf dem Podium. Für das oberste Treppchen reichte es aber nie.

"In China war ich frustriert", gesteht Teamchef Ross Brawn. "Nico hätte das Rennen gewinnen können. Er machte einen Fehler unter sehr schwierigen Bedingungen." Dennoch ist Brawn davon überzeugt, dass Rosberg schon bald ganz oben stehen wird. "Er ist sehr nah dran, ein Rennen zu gewinnen. Es muss alles stimmen, aber der Moment wird kommen. Er wird es schaffen."

Schumacher wird Probleme lösen

Brawn traut auch Schumacher einen Sieg zu, "wenn wir das Auto aussortiert haben". Der Rekordweltmeister kämpft noch mit der Charakteristik des Autos und der Reifen. "Vielleicht sind Auto und Reifen noch nicht so, wie er es mag, also sehr scharf und direkt", sagt Brawn. "Es wäre also verrückt zu sagen, dass er dort ist, wo er sein möchte, aber er ist sehr entschlossen, Erfolg zu haben und der Frust spornt ihn nur noch mehr an."

Der Start sei für Mercedes GP nicht perfekt verlaufen. "Aber es dominiert auch kein Team", betont Brawn. Es gebe noch genügend Möglichkeiten für seine Truppe. Jetzt müsse man das Auto verbessern und gleichzeitig für Schumachers Fahrstil feintunen. Der Deutsche verliere an seltsamen Orten, nämlich in langsamen Kurven, Zeit. "Es liegt also nicht am Können oder dem Mut", sagt Brawn. "Wir glauben, dass er es lösen wird."