Vielleicht muss Nico Rosberg selbst zurückfliegen., Foto: WilliamsF1
Vielleicht muss Nico Rosberg selbst zurückfliegen., Foto: WilliamsF1

Die Formel 1 ist in hellem Aufruhr. Auf Island ist ein Vulkan ausgebrochen und nichts läuft mehr nach Plan. So lange der Flugverkehr nicht wieder regulär hergestellt ist, kann kein Team Teile aus Europa einfliegen oder nach dem Rennwochenende zurück in die Heimat reisen. "Vielleicht fahren wir heim", scherzt Red Bull Teamchef Christian Horner - mit dem Zug über Sibirien. "Das wäre sicher eine Erfahrung, wenn auch keine schöne."

Als Alternative könnte Horner derzeit noch von Shanghai über Dubai nach Rom fliegen. Von da weiter nach Schottland und dann mit dem Zug in die englische Heimat fahren. "Dann wäre ich am Mittwoch zurück." Aber die Formel 1 wäre nicht die Formel 1, wenn Bernie Ecclestone nicht eine Lösung parat hätte. "Ich glaube, Bernie hat einen Plan", sagt Horner. "Es geht nur darum herauszufinden, welcher das ist." Und sich dann schleunigst dranzuhängen.

Dass Fliegen auch ohne Vulkanausbrüche nicht immer nach Plan läuft, erlebte Sebastian Vettel bei seiner Anreise nach Shanghai. Sein Flieger aus Zürich musste den Start abbrechen. "Er hatte Probleme mit der Zündkerze", scherzt Horner. "Das war typisch: Kaum war er an Bord, ging der Motor nicht mehr."

Ob die Autos jemals wieder nach Europa kommen?, Foto: Sutton
Ob die Autos jemals wieder nach Europa kommen?, Foto: Sutton

Ein besseres Timing hatte ein Red Bull Mitarbeiter aus der Composite-Abteilung. Er flog eine halbe Stunde vor der Schließung des Flughafens in Paris mit einer der letzten Maschinen aus Nordeuropa nach Asien. "Wir haben ihn mit Ersatzteilen mit dem Eurostar-Zug nach Paris geschickt, dort kam er genau rechtzeitig an - wir mussten sogar noch jemanden mitschicken, weil es so viele Kisten waren."

Für den Transporteur war die Reise dennoch lohnenswert: "Der einzige war, erster Klasse zu fliegen", berichtet Horner. "Der Pilot war auch noch F1-Fan, kam heraus und sprach mit ihm. Er durfte sogar das Cockpit anschauen, was nicht ganz legal war. Aber er hatte eine klasse Reise und alle Teile kamen an." Nur zurück kommt er vielleicht nicht mehr. Der Transporthelfer bis Paris wurde im Reisechaos angeblich auch nie wieder gesichtet...

Übrigens: Gerüchten zu Folge brach besagter isländischer Vulkan das letzte Mal in den 1800er Jahren aus. Damals war das kein so großes Problem: "Ich glaube, in den 1800ern gab es nicht so viele Flugzeuge." Trotzdem war es wohl nicht sehr angenehm. "Damals hat es zwei Jahre gedauert", erzählt Horner. "Hoffentlich müssen wir nicht für zwei Jahre in Shanghai bleiben."