Mark Webber hat gepokert und gewonnen.
Helmut Marko: Marks Wahl mit dem Intermediate-Reifen war das Pokerspiel, der extreme Regenreifen war der sichere Weg. Laut Wetterbericht hätte es mehr regnen können. Die Entscheidung geht auf die Kappe von Mark und seinem Renningenieur, die gesagt haben: Okay, wir sind davon überzeugt. Es gab nicht genügend Zeit, um noch einmal die Reifen zu wechseln. Die Meisten waren dafür, auf die sichere Seite zu gehen, aber die beiden haben Gott sei Dank nein gesagt.

Aber Sie können wahrscheinlich auch mit den Plätzen 1 und 3 leben?
Helmut Marko: Sebastian Vettels Runde war nicht optimal, aber versuchen wir es mal mit den Startpositionen 1 und 3 und schauen, wo wir damit hinkommen.

Vielleicht klappt das besser als von 1 und 2. Noch wichtiger ist aber, dass die Konkurrenz weit hinten steht.
Helmut Marko: Es war heute sehr, sehr schwierig und man konnte sich sehr leicht vertun. Wir haben den Wetterbericht mehr oder minder komplett außer Acht gelassen und unser eigenes System aufgezogen.

Was ist das eigene System?
Helmut Marko: Da hätte ich mich jetzt fast verplappert. Aber sagen wir so: Es ist ein gutes System.

Sie nutzten also kein Wetterradar, keine Wetterprognosen?
Helmut Marko: Das ist nur noch zusätzlich zur Absicherung.

Mark Webber schnappte sich die Pole., Foto: Sutton
Mark Webber schnappte sich die Pole., Foto: Sutton

Morgen dürfte es vom Wetter her genauso aussehen.
Helmut Marko: Regen ist okay, aber nicht so wie zu Beginn des Q3. Das war nicht zumutbar und unsicher. Hoffen wir, dass es morgen vielleicht mal ohne Regen geht - aber seit Donnerstag hat es meistens um 16:00 Uhr geregnet.

Sollte man also doch mal über die Startzeit nachdenken?
Helmut Marko: Regen ist okay. Regen macht die Rennen spannend. Dann ist der Ausgang völlig ungewiss. Wir wollen ja eine gute Show für die Zuschauer. Hier ist der Regen allerdings manchmal so stark, dass es nicht mehr kalkulierbar und vor allem unsicher ist.

Wie groß ist das Zittern morgen nach den Problemen der ersten Rennen?
Helmut Marko: Beide Ausfälle waren unterschiedlicher Natur. Wir haben alles unternommen, was in diesen fünf Tagen möglich war, um dafür zu sorgen, dass es sich nicht wiederholt. Wenn wir abergläubisch auf jedes Geräusch achten, würden wir uns nur selbst verrückt machen. Wir wissen: Wir können es, haben ein gutes Paket, irgendwann muss die Serie reißen.