Australien war natürlich kein gutes Rennen, der Crash am Anfang, in den ich unschuldig verwickelt wurde, war schon bitter. Es hat zwar im Fernsehen viel schlimmer ausgesehen als es war, aber es war nicht einfach, zu akzeptieren, denn ich glaube, wir hätten in die Punkte fahren können. Wir waren schon frustriert, aber jetzt haben wir hier eine neue Chance und die müssen wir nutzen.

Alles ist möglich, ich bin gut vorbereitet, wir haben das Auto gut repariert, es war auch eigentlich gar nicht viel kaputt, nur der Heckflügel und ein bisschen was an der Motorabdeckung - es könnte gut laufen.

Heftiger Crash

Als ich mir den Crash nachher noch mal im Fernsehen angeschaut habe, habe ich auch gedacht, ui, man das war knapp, aber im Auto selbst kam es mir überhaupt nicht so dramatisch vor, es war auch kein besonders harter Schlag oder so. Kamui hat sich nachher zwar nicht direkt bei mir entschuldigt, aber was soll er auch sagen, ich weiß ja auch, dass sein Flügel gebrochen ist, was soll er da groß machen. Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber meine Stimmung nach dem Rennen war natürlich nicht die beste, ich hatte auch keine Lust, Sonntag Nacht noch auf die große Party zu gehen, bin lieber im Hotel geblieben. Wenn man ein gutes Rennen gefahren ist, dann ist das was anderes...

Ich hatte natürlich auch den Kampf meines Teamkollegen Jaime Alguersuari mit Michael Schumacher genau beeobachtet. Der Mercedes war ziemlich langsam auf der Geraden, deshalb konnte Jaime ihn so lange hinter sich halten. Das war für ihn natürlich gut, ist aber auch für das gesamte Team eine gute Motivation, wenn man sieht, was man mit dem Auto erreichen kann - und dass auch ein siebenmaliger Weltmeister, wenn er kein Superauto hat, eben mal hinten bleibt. Das hat man letztes Jahr auch bei Hamilton und Alonso gesehen, die konnten da auch nicht zaubern. Das macht die ganze Sache etwas realistischer.

Vorsicht beim Nachbau

Sebastien Buemi hatte sich für Melbourne mehr ausgerechnet., Foto: Sutton
Sebastien Buemi hatte sich für Melbourne mehr ausgerechnet., Foto: Sutton

Hier in Malaysia haben wir weiter nichts Neues am Auto, wir müssen einfach versuchen, das, was wir haben, optimal zu nutzen. Es ist schwierig, einzuschätzen, ob uns die Streckencharakteristik wirklich entgegenkommt. In Bahrain, wo es auch flach und weitläufig ist wie hier, haben wir kein besonders gutes Wochenende gehabt, Australien ist für uns viel besser gelaufen - aber ob das jetzt nur an der Strecke lag oder auch an anderen Umständen, etwa, dass wir von Anfang an weniger Probleme hatten und mehr gefahren sind, ist schwer zu sagen.

Ich denke, wir sollten irgendwo bei den Sauber stehen, knapp hinter Force India, Renault und vielleicht Williams. Q3 ist für uns im Moment realistisch gesehen sehr, sehr schwierig zu erreichen, da müssten schon einige andere Probleme haben

Das Qualifying wird wieder sehr wichtig - denn von hinten kann man kaum noch was erreichen. Es gibt hier zwar zwei ganz gute Überholmöglichkeiten, jeweils am Ende der beiden Geraden - aber auch wenn wir vom Topspeed her nicht so schlecht sind, einen solchen Vorteil wie Hamilton, der gleich mal zehn km/h schneller ist, haben wir natürlich nicht, deshalb ist das mit dem Überholen nicht so einfach.

Wir schauen uns das im Moment noch genau an, wie und was McLaren da mit diesem speziellen Heckflügelteil macht, denn wir müssen das erst wirklich gut verstehen, ehe wir eventuell ans Nachbauen gehen, sonst verliert man zu viel Zeit, zu viel Ressourcen, zu viel Manpower - und es kann sein, dass man am Ende gar nichts gewinnt...

Nur ein bisschen Regen

Die große Frage hier wird aber das Wetter sein - trocken oder Regen? Ein bisschen Regen wäre sicher gut für uns, aber ein bisschen Regen gibt es hier leider nicht. Wenn, dann regnet es richtig - so dass man im Zweifelsfall kaum fahren kann. Wir haben uns das Rennen vom letzten Jahr noch mal angeschaut, da ist der Regen nicht so pünktlich wie vorausgesagt gekommen, und es war sehr schwer, im richtigen Moment die richtigen Reifen zu haben.

Wenn es regnet, ist es andererseits für alle vielleicht deshalb ein bisschen angenehmer, weil es dann nicht ganz so heiß ist. Obwohl mir die Temperaturen eigentlich keine Sorgen machen. Ich bin Dienstagabend angekommen, habe Mittwoch und Donnerstag ein bisschen trainiert, um mich zu akklimatisieren - aber auch nicht zu viel, ein bisschen Entspannung ist auch wichtig. Ich habe im Winter sehr viel trainiert, auch ein paar Kilo Muskelmasse zugelegt, ich fühle mich so absolut gut, sehr fit und sehe da keine Probleme - außerdem ist das ja für alle gleich...