Die Gründe für den zu kleinen Tank bei Virgin Racing sind vielfältig, bis das Team einen größeren Tank eingebaut hat, könnte es jedenfalls bis zum Rennen in der Türkei Ende Mai dauern. Ein Grund für den fehlenden Tankinhalt ist, dass Virgin beim Abschluss des Chassis-Designs noch glaubte, man dürfe in der Startaufstellung nachtanken. Dann verschärfte die FIA den Crashtest im Tankbereich, wodurch Tank-Platz für die Crashstruktur verloren ging. Schließlich verrechnete sich Virgin noch bei der Benzindichte um angeblich gleich fünf Prozent.

Vor allem der Rechenfehler ist verwunderlich, immerhin geht er auf die Kappe von Technikchef Nick Wirth, dem so etwas nicht passieren sollte. Die Kritik an seinem festhalten an reiner Computer-Arbeit ist dadurch klarerweise nicht verstummt und Peter Sauber musste gegenüber auto motor und sport sogar ein wenig spöttisch werden: "Die Tankkapazität rechne ich auf einem Taschenrechner aus."

Geht es nach Virgin selbst, ist das Problem mit der Tankgröße aber nicht so groß wie viele es machen wollen. Timo Glock meinte nach dem Melbourne-Rennen gegenüber Motorsport-Magazin.com, er wäre bis ins Ziel gekommen, auch Virgin-Boss Richard Branson bestand auf dieser Meinung. Glock ist laut auto motor und sport jedenfalls weiter voll vom Computerweg Wirths überzeugt. "Die Aerodynamikänderungen, die wir bis jetzt vorgenommen haben, entsprachen in der Realität zu 98 Prozent dem, was uns die CFD-Kalkulation versprochen hatte."