Der Bahrain GP war alles andere als ein Thriller, dennoch wird auch anderthalb Wochen danach noch heftig über das Auftaktrennen diskutiert. Denn den meisten Betrachtern war es einfach viel zu langweilig. Selbst Nico Rosberg sagt: "Ich fand es im Auto auch langweilig."

Rückkehrer Michael Schumacher beklagte das gleiche Problem: "Für uns ist es nicht gerade prickelnd, wenn wir hinterherfahren und wissen, wir kommen eh nicht vorbei." Daraus müsse man das Beste machen. Aus Schumachers Sicht wird derzeit etwas zu heftig darüber geklagt. "Wie viel anders ist es denn wirklich? Wie viel mehr Überholmanöver gab es in der Vergangenheit?"

Formel 1 ist kein Überholparcours

Außer bei den Boxenstopps habe man auch im letzten Jahr kaum auf der Strecke überholt, betont der Rekordweltmeister. "Wir müssen geduldig sein", bittet Rosberg um Zeit. "Es gab schon immer mal langweilige Rennen und dann wieder super Rennen." Auch Schumacher betont: "Die Regeln sind da und für alle gleich. Sie werden auch morgen nicht geändert, wenn wir uns beschweren. Die Formel 1 ist nicht dafür bekannt, dass sie ein Überholparcours ist."

Stattdessen spiele die Taktik eine wichtige Rolle. "Aber das Nachtanken ist weg, das kommt nicht wieder. Jetzt wird die Spannung auf andere Bereiche und Details verlagert." Wem das nicht gefällt, für den hat Fernando Alonso einen Tipp parat: "Wer mehr Show möchte, sollte darüber nachdenken, ob er die Formel 1 schauen möchte."

Der Bahrain-Sieger bringt Beispiele aus der Vergangenheit: "Im letzten Jahr gewann Jenson Button sechs der ersten sieben Rennen. War das lagnweilig? Vielleicht ja, vielleicht nein. So ist die Formel 1." Gleiches gelte für die früheren Seriensiege von Schumacher. "Es geht um Technik, um Präzision bei Fahrern, Mechanikern und Ingenieuren." Nach dem ersten Rennen der neuen Saison müsse man noch etwas geduldig sein.