"Es war heute für uns recht schwierig, aber wir waren einfach nicht schnell genug", meinte Martin Whitmarsh am Samstag nach dem Qualifying in Bahrain. Von Ferrari und vor allem Sebastian Vettel im Red Bull war McLaren doch recht deutlich geschlagen worden. Als einen Grund dafür sah der Teamchef den Mittelsektor, mit dem der MP4-25 nicht so gut zurechtkam. Zwar hätte das Team das Setup besser auf die Bodenwellen dort anpassen können, dann wäre aber in anderen Bereichen wieder was geopfert worden, erörtere Whitmarsh.

"Wir kamen mit den Wellen in Kurve sechs nicht zurecht, dadurch wurden sieben, acht und alles danach schwierig", sagte er. Im Rennen könne sich dann aber wieder alles ändern. So wisse niemand, wie es beim Start sein werde, wenn alle volle Tanks haben. Deswegen wollte Whitmarsh auch nichts ausschließen, wobei er angesichts der Leistungen vom Samstag nicht so verwegen sein wollte, um vom Sieg zu sprechen. "Wir sahen nicht schnell genug aus, um siegen zu können. Dennoch werden wir nicht aufgeben." Vor allem nach dem Wochenende wird McLaren voll aufdrehen, bis Australien will der Teamchef seine Mannschaft eine Stufe weiter vorne haben. "Hier waren wir schon besser, aber auch viel schlechter. Zu Saisonbeginn weiß man aber immer, dass Siege und die WM schwer werden."

Vielleicht zu wenig Abtrieb

Vor allem in diesem Jahr trugen die Teams das im Bewusstsein, denn aufgrund der Tests war eigentlich nichts zu sagen. Im Qualifying wurde dafür einiges klarer. "Heute haben wir gesehen, dass wir den Fahrern nicht das bestmögliche Auto gegeben haben. Schauen wir, was wir als Team machen können. Vielleicht fahren wir mit zu wenig Abtrieb und bräuchten mehr für die Mittelsektion. Es gab aber keine großen Überraschungen, wir sahen es immer realistisch, wo wir hier sein würden. Trotzdem, unser Ziel ist immer der Sieg, mit diesem Vorhaben kamen wir her. Wir werden sehen, wie es weitergeht."

Für andere Strecken wollte Whitmarsh jedenfalls schon einmal andere Ergebnisse versprechen. Eine Sekunde hinter dem Red Bull werde man sicher nicht immer sein. "Zwischen den Rennen ist es genauso ein Wettlauf wie bei den Rennen selbst", betonte er. Ob sein Team für den Wettlauf am Sonntag noch eine Geheimwaffe haben könnte - gemeint war der Aerodynamik-Kniff mit dem Strömungsabriss am Heckflügel -, um auf den Geraden nach vorne zu kommen, wollte Whitmarsh so wie seine Fahrer nicht sagen. "Ich denke, wir haben keine Geheimwaffe. Wir können das Auto nur weiterentwickeln und das wollen wir tun."