Die Komödie geht weiter: USF1 bittet um Aufschub bis 2011., Foto: Sutton
Die Komödie geht weiter: USF1 bittet um Aufschub bis 2011., Foto: Sutton

Laut einem Bericht des amerikanischen TV-Senders SpeedTV, hat FIA-Renndirektor Charlie Whiting am Mittwoch die USF1-Fabrik in Charlotte, North Carolina inspiziert. Dabei soll das Team darum gebeten haben, die Saison 2010 auszulassen und mit einem Jahr Verspätung erst 2011 in die Formel 1 einzusteigen.

Teamchef Ken Anderson und Investor Chad Hurley sollen angeboten haben, eine "hohe, siebenstellige Summe" als Sicherheit bei der FIA zu hinterlegen, um damit zu beweisen, dass sie 2011 wirklich antreten möchten.

USF1 hat sich als erstes der neuen Teams für die Saison 2010 beworben, noch bevor die Diskussionen um eine Budgetgrenze aufkamen und weitere Neulinge anzogen. Laut Ken Anderson und Peter Windsor arbeitete man seit Jahren an dem Projekt und der Finanzierung - und wollte mit und ohne Budgetgrenze einsteigen. Während die anderen Neulinge wie Virgin Racing (vormals Manor GP) und Lotus (die erst im September bestätigt wurden) bereits getestet haben, fehlt USF1 noch ein Auto.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: SpeedTV weist enge Beziehungen zu USF1 auf, immerhin arbeitete Sportdirektor Peter Windsor für den Sender als Interviewer. Der berichtende Reporter Bob Varsha war mehrmals als Stargast der berüchtigten USF1-youtube-Videos in der Fabrik zu Gast, um Mitarbeiter zu interviewen und die "Fortschritte" zu zeigen. Wenn nun selbst er und SpeedTV dem Team keine Chance mehr geben, 2010 anzutreten, spricht das für sich.

Vor einem Jahr präsentierte sich USF1 in einer TV-Show., Foto: Sutton
Vor einem Jahr präsentierte sich USF1 in einer TV-Show., Foto: Sutton

Ob die FIA darauf eingeht, steht auf einem anderen Blatt. Toyota verzögerte seinen Einstieg damals von 2001 auf 2002. Bei den Japanern spielte Geld zu diesem Zeitpunkt allerdings auch keine Rolle. Sie leisteten sich sogar ein komplettes Testjahr. Bei USF1 ist Geld alles, vor allem, da man keines hat. Somit scheint es auch fraglich zu sein, ob man tatsächlich die siebenstellige Summe als Sicherheit bei der FIA hinterlegen kann.

Einen Grund auf die Amerikaner zu warten, gibt es für die FIA nicht. Die Probleme bei USF1 lassen die Prüfung und Zulassung des Rennstalls seitens der FIA in einem fragwürdigen Licht dastehen, gleichzeitig gibt es für die FIA keinen Grund, die Startaufstellung künstlich zu füllen. Es gibt elf Teams, die mit Autos am Start stehen, sollte Campos hinzukommen, sogar zwölf - also zwei mehr als in den vergangenen Jahren. Das könnte auch das Problem für Stefan GP sein: Sollte USF1 fehlen, gibt es keinen Grund, einen kurzfristigen Nachrücker zu bestimmen. Der Grid ist auch so voll.