McLaren Am letzten Testtag in Jerez ließ McLaren mit Jenson Buttons Wochenbestzeit laut Fernando Alonso "die Muskeln spielen". Der Brite reagierte auf Alonsos Aussagen gespielt verängstigt: "Fernando ist glücklich und das ist nicht gut, denn es bedeutet, dass er schnell ist." In Barcelona sitzt Button am Donnerstag und Freitag im MP4-25. Lewis Hamilton fährt an den anderen beiden Tagen. Wie die meisten Teams bringt McLaren neue Bodywork- und Aerodynamikteile mit.

Red Bull Für Red Bull ist der Test in Barcelona erst der dritte mit dem neuen RB6. Die beiden Testwochen in Jerez boten wegen des schlechten Wetters nur selten Gelegenheit, das Auto im Trockenen bei guten Bedingungen zu testen - dann war der RB6 allerdings schnell. Mark Webber hatte aber auch mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Am letzten Testtag gab es sogar einen Motorschaden.

McLaren bringt neue Teile zum Barcelona-Test., Foto: Sutton
McLaren bringt neue Teile zum Barcelona-Test., Foto: Sutton

Mercedes GP Das Team gesteht, dass es noch viel Arbeit vor sich hat. Bis zum ersten Rennen in Bahrain wird es noch ein Aerodynamik-Update geben. In Barcelona beginnt Nico Rosberg am Donnerstag, danach wechselt er sich mit Michael Schumacher ab, der am Freitag und Sonntag fahren wird. Die Zuverlässigkeit des MGP W01 stimmte den Rekordweltmeister zuletzt zuversichtlich, dass man auch noch die Performance verbessern könne.

Ferrari Für Fernando Alonso ist der F10 das beste Auto, das er je gefahren ist. Im Gegensatz zur Konkurrenz habe man noch keine schnellen Rundenzeiten in Angriff genommen, das werde man laut Alonso erst in Barcelona machen. Dort debütiert auch ein neues Aerodynamikpaket. In der zweiten Jerez-Woche gab es bei Ferrari nur ein paar neue mechanische Teile. Ferrari teilt den Test im Doppelpack ein: Alonso fährt an den ersten beiden Tagen, Felipe Massa an den letzten beiden. Die Zuverlässigkeit stimmt schon einmal: Massa und Alonso fuhren die meisten Runden aller Fahrer.

Williams Egal wie das Wetter aussah, die Williams-Piloten Nico Hülkenberg und Rubens Barrichello waren ständig auf der Strecke. Obwohl es einige mechanische Probleme am FW32 gab und Hülkenberg und Barrichello ein paar Testunterbrechungen heraufbeschworen, fuhren sie jeden Tag erstaunlich viele Runden. Barrichello liegt mit 594 Umläufen bislang auf Platz 3 der Rundentabelle hinter den beiden Ferrari-Fahrern. Hülkenberg ist in dieser Wertung Fünfter. In Barcelona fährt Hülkenberg am Donnerstag und Freitag, Barrichello am Samstag und Sonntag.

Der neue Renault ist nach dem Geschmack von Robert Kubica., Foto: Sutton
Der neue Renault ist nach dem Geschmack von Robert Kubica., Foto: Sutton

Renault Robert Kubica lobt das Fahrverhalten und das größere Setupfenster des neuen Renault R30 im Vergleich zu seinem letztjährigen BMW Sauber F1.09. Wie viele Teams schwankten die Rundenzeiten von Renault zwischen Mittelfeld und Spitze - das liegt an der ungewissen Spritladung angesichts des Tankverbots. Bei den zurückgelegten Runden liegen die Franzosen im Mittelfeld.

Force India Bei Force India wurde der Testplan umgestellt: Eigentlich sollte Testfahrer Paul di Resta in Barcelona noch einmal im Auto sitzen, doch sein Test wurde wegen des schlechten Wetters auf Jerez vorgezogen. So erhalten die beiden Stammfahrer in Barcelona je zwei volle Testtage, die hoffentlich bei besten Bedingungen stattfinden. Es beginnt Tonio Liuzzi, der am Samstag an Adrian Sutil übergibt.

Toro Rosso Heimlich, still und leise mauserte sich das kleine Red Bull Team zum Kilometerfresser. Nachdem der erste Testtag in Valencia von einem technischen Problem überschattet wurde, ging es danach stetig bergauf. Toro Rosso hat nach Ferrari und Williams die meisten Runden bislang zurückgelegt. Peter Sauber lobte sogar explizit die Leistungen seines Landsmanns Sebastien Buemi.

Trotz Kinderkrankheiten: Lotus war mit dem ersten Test zufrieden., Foto: Sutton
Trotz Kinderkrankheiten: Lotus war mit dem ersten Test zufrieden., Foto: Sutton

Lotus Lotus stieg erst beim zweiten Jerez-Test ins Geschehen ein. Trotz einiger technischer Probleme und mangelnder Ersatzteile konnte das Team an vier Testtagen knapp 1.400 Kilometer zurücklegen. Für den Barcelona-Test soll es neue Teile geben, zudem wurde der Testplan umgestellt: Testfahrer Fairuz Fauzy erhält keinen Testtag mehr, dafür sitzen die beiden Einsatzfahrer Jarno Trulli und Heikki Kovalainen an allen Tagen im Auto. Den Anfang macht der Italiener.

Virgin Racing Das neue Team von Timo Glock musste beim ersten richtigen Test in Jerez Lehrgeld bezahlen. Ein hartnäckiges Hydraulikproblem sowie einige andere technische Defekte wie eine gebrochene Frontflügelhalterung kosteten wertvolle Testzeit. Insgesamt spulte das Team in beiden Jerez-Wochen nur 1.023 Kilometer ab - weniger als Lotus in nur einer Woche. Aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit hat Virgin das Debüt des neuen Aero-Pakets auf das erste Rennen verschoben. Der Barcelona-Test soll ganz im Zeichen der Standfestigkeit stehen.

Sauber Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa wussten bei den Tests bislang immer wieder mit guten Rundenzeiten zu überzeugen. In der zweiten Jerez-Woche verlor Kobayashi jedoch einen ganzen Testtag wegen eines technischen Problems mit dem Benzinsystem. Was die Zeiten wert sind, lässt sich noch nicht sagen.

Campos/USF1/Stefan GP Campos Meta 1 hat mit Colin Kolles einen neuen Teamchef, der sicherstellen soll, dass das Team aufgeräumt, das Auto fertig gestellt und das Debütrennen in Bahrain absolviert wird. Für einen Test bleibt vorher keine Zeit. Auch USF1 wird nicht testen. Das Team hat beantragt, die ersten vier Saisonrennen auszulassen. Ob die FIA dies erlaubt, ist noch nicht bekannt. Als Ersatz stünde Stefan GP bereit. Das Team soll bereits Material nach Bahrain entsendet haben und hatte parallel zum Barcelona-Test eine Testfahrt in Portimao angesetzt. Diese musste man jedoch mangels Reifen absagen. Bridgestone liefert F1-Reifen nur an eingeschriebene Teams.