Die Erwartungen mögen höher sein, doch Sebastien Buemi fühlt sich vor seiner zweiten Saison in der Formel 1 auch besser vorbereitet. Dennoch weiß der Schweizer, dass das nicht unbedingt bedeutet, er wird auch bessere Arbeit abliefern. "Es ist nur so, dass ich mich besser fühle, ich habe meinen Weg gefunden und ich fühle mich mit den Abläufen an einem Rennwochenende wohler - und mit allen Strecken. Deswegen sollte es besser laufen, wir müssen aber schauen", sagte Buemi der offiziellen Website der Formel 1.

Woran er noch arbeiten muss, wollte er nicht genau angeben, er meinte nur, das Cockpit habe sich nicht sehr verändert, man habe sichergestellt, dass er gut sehe und es wurde am Sitz gearbeitet. "Während der ersten Tage gibt es immer Änderungen zu machen, denn ein Auto zu bauen und es zu fahren, sind zwei verschiedene Paar Schuhe." Immerhin hatte er in Valencia gemerkt, dass sich das längere Auto anders anfühlt und die Reifen anders reagieren als früher. Ob das gut ist oder nicht, wollte er aber noch nicht genau einordnen können.

Es hängt vom Benzin ab

Wo der Toro Rosso damit steht, ließ sich daher auch nicht sagen, Buemi wusste nur, es war gut für ihn und das Team gelaufen. Nun gelte es, die Daten zu analysieren und sie vor Jerez in das Programm zu integrieren. "Ich schätze, die erste Hackordnung wird man erst beim letzten Test in Barcelona aufstellen können und wir werden wohl bis Bahrain warten müssen [um Genaues zu wissen]. Es hängt so viel davon ab, wie viel Benzin jeder hat", meinte der Schweizer, der zugab, bislang noch nicht mit einem ganz vollen Tank gefahren zu sein.

Bislang hat es sich gut angefühlt, Foto: Sutton
Bislang hat es sich gut angefühlt, Foto: Sutton

Wie die schmaleren Vorderreifen genau einzuordnen sind, wollte Buemi auch erst beim kommenden Test herausfinden können, bislang hat er lediglich weniger Grip bemerkt. Dass er bei den Evaluierungsarbeiten nun der Fahrer mit der meisten Erfahrung im Team ist, war ihm bewusst, doch zu viel nachdenken wollte er darüber nicht. "Ich will mich aufs Fahren konzentrieren. Wir haben die Saison 2009 gut in den Punkten beendet und das ist, wo wir diese Saison beginnen wollen." Deswegen war es für Toro Rosso auch wichtig, gleich beim ersten Test dabei zu sein. Buemi verstand zwar, dass Red Bull länger im Windkanal testen will und deswegen erst in Jerez einsteigt, bei Toro Rosso sind aber viele neue Leute im Team, weswegen es wichtig ist, eine gute Zusammenarbeit aufzubauen, was nur beim Testen geht.

Newey geht ab

Nötig wurde der Personalzuwachs, weil das Team ab diesem Jahr als eigener Konstrukteur auftreten und sein Auto selbst bauen muss. Für die Mannschaft sei das eine gute Motivation gewesen, da man nun tun könne, was man wolle, wie man es wolle und wann man es wolle. "Wir müssen nicht warten. Andererseits ist es etwas schwierig, weil Adrian [Newey] nicht mehr für uns arbeitet. Es gibt weniger Leute im Windkanal und bei der CFD, was die Entwicklung wohl etwas langsamer macht. Wir sind aber motiviert und haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können."

Begonnen wurde mit der Planung des neuen Autos im Juli/August des vorigen Jahres, die Fahrer gaben ihre dazu Meinung ab, was funktioniert und von dem Startpunkt aus ging es weiter. "Es ist kein völlig neues Auto - es sieht ähnlich dem des Vorjahres aus -, aber es wird für das erste Rennen ein Update geben. Im Moment kann ich sagen, es ist nicht so schlecht. Ich bin recht zufrieden, wie es läuft." Nun muss er aber noch herausfinden, wie es mit einem vollen Tank läuft.

Strategie kostete wenig

Dass das Qualifying bis zum Schluss mit leerem Tank gefahren wird, freute ihn aber schon, da damit alle auf dem gleichen Level unterwegs sind. "Junge Fahrer hatten in der Vergangenheit wegen der Benzinladung Probleme mit dem Übergang von Q2 zu Q3", sagte Buemi. Ohne Nachtanken erwartete er dafür aber durchaus Nachteile für Toro Rosso, da mit der Strategie nun nicht mehr so gut gespielt werden kann. "Auf Strategieseite war unser Team gut organisiert, das war bei den letzten beiden Rennen der vorigen Saison zu sehen, wo ich an der Box Plätze gewann. Das war ein Bereich, wo man gute Arbeit machen konnte, ohne viel Geld zu benötigen."