Der Saisonbeginn in Bahrain ist noch eine Weile hin, doch die Fans und Experten können das erste Rennen von Michael Schumacher für Mercedes GP kaum erwarten. Selbst Gerhard Berger kann es nicht lassen. "Warum sollte er schlechter sein als zuvor?", fragt er. Schumacher sei immer am Ball geblieben, habe Fitnesstraining betrieben und sei einfach zu 100 Prozent ein Racer.

"Ich hätte es auch getan, wenn ich die Möglichkeiten gehabt hätte. Es gibt nichts Schöneres, als ein Formel 1-Auto am Limit zu bewegen", betont der ehemalige Ferrari-Pilot. Bei ihm sei ein Comeback nicht mehr in Frage gekommen, weil er körperlich ausgebrannt gewesen sei. "Ich war in den letzten Jahren meiner Karriere oft krank, konnte deshalb nicht voll trainieren, und meine Nerven waren nicht mehr so strapazierfähig. Schumacher dagegen hat seinen Körper immer mit Hingabe gepflegt."

Deshalb sollten sich bei ihm solche Wehwehchen nicht einstellen. Berger traut ihm Siege und einen weiteren WM-Titelkampf zu. "Vielleicht macht er am Anfang ein paar Fehler, aber das wird sich einspielen." Gegner gibt es 2010 viele. Berger glaubt aber nicht, dass Schumacher einer der Jungen um die Ohren fahren wird. "Ich glaube viel eher, dass die anderen aufpassen müssen."

Ganz besonders sein Teamkollege Nico Rosberg. "Wenn sich Nico in seinem Windschatten halten kann, hat er schon viel erreicht", sagte Berger der auto, motor und sport. "Bei gleichem Speed wird ihn Michael mit seiner Erfahrung und seinem politischen Geschick schlagen." Der Deutsche wisse, wie man ein Team auf seine Seite bekomme und das gnadenlos ausnutze.