Vor zwei Monaten stand die Motorsport-Karriere von Kamui Kobayashi vor einer äußerst ungewissen Zukunft. In der GP2 Hauptserie war er lediglich 16. geworden und er hatte eigentlich kein Geld, um im nächsten Jahr weiterzufahren. Eine Fortsetzung der Laufbahn wirkte unwahrscheinlich und scherzhaft meinte er am Sonntag in Abu Dhabi, dass er vielleicht im Sushi Restaurant seines Vaters hätte arbeiten müssen. Doch das ist vorbei, mit seinen Auftritten als Ersatzmann von Timo Glock hat der Japaner die Tür zur Zukunft weit aufgestoßen. "Vor zwei Monaten hatte ich nichts. Ich wäre glücklich, wenn ich nächstes Jahr für Toyota fahren könnte. Es wäre schön, wenn ich wieder hier wäre", meinte er.

Unterschrieben ist aber noch nichts, wobei Toyota bei einem Verbleib in der Formel 1 keine Einwände dagegen hätte, einen Japaner in seinem Auto zu sehen. "Vor zwei Monaten hatte ich keine Chance auf einen Einsatz in der Formel 1, aber Toyota gab mir eine Chance und jetzt habe ich eine gute Möglichkeit für nächstes Jahr. Es ist noch nicht bestätigt, aber Toyota hat Priorität, weil ich dort Juniorfahrer bin und das wie meine Heimat ist. Ich warte also definitiv auf eine Antwort."

In Abu Dhabi konnte der Japaner mit einer guten Fahrt überzeugen und ließ bei einem Manöver sogar den Weltmeister alt aussehen. Dass er ausgerechnet wieder gegen Jenson Button fuhr, der Kobayashi nach dem Rennen in Brasilien stark wegen seiner Fahrweise kritisiert hatte, war ihm egal. "Ich muss mir keine Sorgen machen. Die sind ja nicht die Mafia. Wenn ich etwas ändern muss, ändere ich es", erklärte er. Er musste dazusagen, dass er in Brasilien einfach noch zu grün hinter den Ohren gewesen war und sich gerne anhörte, was die anderen zu sagen hatten. Nun sei er klüger und habe vor allem mehr Zeit für die Konzentration auf die Strecke. "In Brasilien hatte ich viele Sachen im Kopf, die fürs Fahren notwendig waren, wie Einstellungen am Lenkrad und so etwas. Diesmal hatte ich mehr Zeit für anderes."