So schnell können sich die Zeiten ändern. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hatte mit der im Training gezeigten Performance seines Teams gerechnet. Und die war laut Felipe Massa alles andere als vorzeigbar. "Wir können hier nicht viel erwarten", sagte er. "Es war kein toller Tag." Christian Danner bestätigte dies mit einer knallharten Analyse: "Ferrari war ziemlich und sichtbar langsam."

Daran änderten auch die neuen Aerodynamiklösungen nichts, die am Freitag nur an Felipe Massas Auto eingesetzt wurden, am Samstag aber beide Autos verstärken sollen. Ob dann auch KERS in die beiden F60 zurückkehrt, ist noch offen. "Ohne KERS verlieren wir Performance und die ersten Eindrücke sind, dass wir auch keine Verbesserungen bei der Fahrzeugbalance erzielen", enthüllte Domenicali. Schließlich sei das Auto rund um und für KERS gebaut worden. "Wir haben ohne KERS einen Rückschritt gemacht", gestand Massa.

Nur Kimi Räikkönen fühlte keinen Unterschied. "Die Balance des Autos ist nicht schlecht und man spürt das Fehlen von KERS nicht", sagte er. "Der Punkt ist, dass wir im Vergleich zu den anderen zu langsam sind." Egal ob mit oder ohne KERS. "Wir müssen jetzt einige Rennen in der Defensive überstehen und unser Bestes geben", gibt Domenicali Durchhalteparolen aus.

"Wir können momentan nicht um den Titel kämpfen", sagte Räikkönen ehrlich. "Unser Titelkampf ist mehr denn je beeinträchtigt", meinte Massa. Es werde schwierig, die anderen noch einzuholen. "Das einzige Rezept ist jetzt harte Arbeit." Zudem müsse man aus den Fehlern der letzten Rennen lernen, etwa dem verpassten Einzug ins Q2 in Malaysia. "Wir können nicht ins Q1 gehen und denken, dass wir locker ins Q2 kommen", betonte Massa. "Wir haben nicht das gleiche Auto wie im letzten Jahr. Wir müssen hart kämpfen und alle Reifensätze ausnutzen." Die Zeiten haben sich eben geändert.