Die Testzeit ist vorbei, Australien ruft und die Williams-Piloten folgen gerne. Nico Rosberg mag den Albert Park, was wohl auch an guten Erinnerungen an den Podestplatz im Vorjahr liegt. "Ich hatte 2008 ein tolles Rennen in Melbourne und bin entschlossen, dass wir einen ähnlichen starken Start in die Saison haben. Vom Charakter her ist es ein sehr fordernder Halb-Straßenkurs, der unserem Auto normalerweise gut liegt", sagt der Deutsche.

Für Kazuki Nakajima ist Melbourne einfach der richtige Ort, um das Jahr zu beginnen. "Es fühlt sich einfach wie der natürliche Beginn der Saison an", meint der Japaner. Australien mag er ohnehin gerne und das nicht nur wegen des Saisonauftakts. "Ich werde tun, was ich voriges Jahr gemacht habe, für ein paar Tage nach Sydney kommen und dort etwas gutes Training absolvieren - es ist eine tolle Sportnation." Auch Rosberg kann Australien einiges abgewinnen. "Das Land ist so facettenreich und die Leute sind cool, sehr entspannt und gastfreundlich. Ich würde öfter kommen, wenn es nicht so weit weg wäre", erzählt er.

Noch großes Entwicklungspotential

Im Vordergrund steht aber klarerweise das Rennen und dort wird sich der FW31 das erste Mal richtig beweisen müssen. Rosberg sagt, dass die Wintertests gut gelaufen sind, wobei er aber anmerken muss, dass Williams wohl noch nicht ganz vorne dran ist. "Aufgrund der Regeln ist das Potential für Entwicklung aber riesig, wir werden also versuchen, während des Jahres große Fortschritte zu machen, damit wir näher an das Podest kommen", meint er. Nakajima zeigt sich etwas positiver und spricht von einem Auto, mit dem man mithalten kann. "Das ist sicher, aber wo uns das dieses Jahr hinbringt - es ist Teil der Spannung, dass man sieht, wie sich alles entwickelt."

Dabei wird sich auch zeigen, wie sich die neuen Regeln für das Design der Autos auswirken. Nakajima rechnet mit engerem Wettbewerb, ob es aber auch wirklich mehr Überholen geben wird, zweifelt er etwas an. "Es wird eine Verbesserung, aber um wie viel, werden wir erst nach 58 Runden im Albert Park am Sonntag sehen", betont er. Rosberg bezeichnet die Veränderungen an den Autos als gut und sieht es als wahrscheinlich an, dass dadurch mehr überholt wird. "Das wird die Aufregung im Sport zum Wohl aller etwas erhöhen."

Sam Michaels notizen

Technikdirektor Sam Michael hat sich bezüglich der Strecke ein paar Notizen gemacht, die es am Wochenende etwas leichter machen sollen. So erachtet er Kurve drei als guten Überholpunkt, an dem seine Fahrer wegen der kleinen Auslaufzone aber auch gut aufpassen müssen. Auch Kurve neun erachtet er als Überholpunkt. Zu den Kurven elf und zwölf hat er auf seinem Zettel notiert: "Die einzige echte Hochgeschwindigkeits-Action durch diese Schikane." Zum Abschluss der Runde durch die Kurven 15 und 16 meint er: "In diesen letzten beiden Kurven gibt es immer untersteuernde Balance. Der neue, aktive Vorderflügel sollte hier helfen."