Singapur hat allen gefallen. Das Nachtambiente, die Stadt, die Strecke - nur die Bodenwellen sollten bis 2009 ausgemerzt werden. Natürlich sorgten die Zwischenfälle für das Salz in der nächtlichen Suppe, sonst wäre der erste Singapur GP vielleicht nicht so spannend geworden. Trotzdem sagte mit Mark Webber schon der erste Fahrer: "Wir sollten mehr Nachtrennen fahren."

Im Hintergrund machen sich die Teams bereits Gedanken, wie sie das Rennwochenende auch am Tag verbessern können. "Wir müssen radikaler sein, den Freitag überdenken - ist er gute Unterhaltung?", fragte McLaren-CEO Martin Whitmarsh. Sollte man überhaupt am Freitag fahren oder nur am Samstag und Sonntag? Oder sollte man eine andere Art des Wettkampfs am Freitag austragen?

Diese Fragen sollen über den Winter geklärt werden. "Wir schauen uns das gesamte Format an", verriet Whitmarsh. Die Freien Trainings seien derzeit als Tests deklariert, "aber niemand macht es, alles testen für das Rennen", betonte er. "Aber man muss vollkommen verrückt sein, zu glauben, dass man Weiterentwicklung betreibt, wenn man am Freitag vor einem Grand Prix auf dieser Strecke testen darf", zeigt Whitmarsh den Denkfehler auf. Das mache niemand.

Deshalb sollte man vielleicht neue Wege beschreiten. "Warum nicht das Training auf 45 Minuten kürzen?", schlägt er vor. "Man fährt mit superharten Reifen und jeder versucht die schnellste Zeit zu fahren. Der Gewinner bekommt am Ende eine Million Dollar." Damit hätten die Fans etwas Unterhaltung, die Presse etwas zu schreiben und das Wochenende bekäme eine gute Eröffnung, separat zum eigentlichen Rennen.

"Es sind einige Ideen im Umlauf. Das Gute ist jedoch, dass die Leute bemerkt haben, dass wir etwas unternehmen müssen", sagte Whitmarsh. Bereits in den kommenden Wochen werde es weitere Diskussionen in Fuji und Shanghai geben, deren Ergebnisse innerhalb der FOTA besprochen und dann an die FIA übermittelt werden sollen.