Großes Cockpitwechseln in Barcelona. Noch nicht für 2009, aber immerhin für den zweiten Testtag: die Armada der Testfahrer machte am Freitag größtenteils Platz für die Einsatzpiloten. Mit Robert Kubica und David Coulthard waren am Donnerstag nur zwei Stammfahrer im Einsatz, zu ihnen gesellten sich am zweiten Tag noch fünf weitere: Timo Glock, Nico Rosberg, Rubens Barrichello, Nelsinho Piquet und Sebastien Bourdais nahmen die Testarbeit auf.
Die schnellste Zeit des Tages ging dennoch an einen Testfahrer. Wie am Auftakttag war Luca Badoer im F2008 der schnellste Mann auf dem Circuit de Catalunya. Er fuhr gut drei Zehntel schneller als sein Testkollege Pedro de la Rosa im McLaren Mercedes und unterbot seine eigene Donnerstagsbestzeit um fast anderthalb Sekunden. Badoers Hauptaugenmerk lag auf neuen Aerodynamiklösungen und Setuparbeiten. De la Rosa hatte den Silberpfeil von Gary Paffett übernommen und durfte damit 111 Runden abspulen. Im Gegensatz zu Paffett hatte er keinerlei technische Defekte zu beklagen und konnte sowohl die Arbeiten an neuen Aerodynamikkomponenten für Magny Cours und Silverstone als auch die mechanischen Setuptests positiv fortführen. Aufgrund des starken Winds am Nachmittag wird de la Rosa seine Tests erst am Samstag abschließen.
Bei Toyota setzte Timo Glock den Aufwärtstrend fort und fuhr die drittschnellste Tageszeit - noch vor Nico Rosberg, David Coulthard und Robert Kubica, der nur auf Platz 6 geführt wurde. Glock arbeitete vor allem an der Aerodynamik, wurde jedoch zur Mittagszeit von einem Hydraulikproblem eingebremst. "Es war schön, wieder zu testen und das Auto fühlt sich von Runde zu Runde besser an", freute sich Glock. Testteammanager Gerd Pfeiffer spielte den Defekt herunter. "Es war ein Testteil, welches wir normalerweise nicht benutzen würde - also nichts Ernstes", betonte er. "Das ist schließlich einer der Gründe dafür, warum wir testen."
Bei Red Bull verlief der Tag positiv, so dass sich Cheftestingenieur Ian Morgan über interessante Ergebnisse freuen durfte. "Leider war unser Auto gegen Ende der Session für rund eine Stunde außer Gefecht gesetzt", verriet er. Es habe sich jedoch nur um ein kleineres Problem gehandelt. Kanada-Sieger Kubica arbeitete erneut am Setup des BMW Sauber für den Frankreich GP. Außerdem absolvierte er mittelfristige Entwicklungsarbeiten, wie es das Team ausdrückte. Am Samstag wird Nick Heidfeld den Test abschließen, um weitere Problemlösungen auszutesten.
Die letzten Plätze der Zeitenliste belegten Rubens Barrichello, Nelsinho Piquet und Sebastien Bourdais. Piquet setzte die Entwicklungsarbeiten von Romain Grosjean fort, der am Donnerstag sein F1-Testdebüt gegeben hatte. "Es war ein guter Tag", bilanzierte der Brasilianer, der gegen Mittag etwas Zeit wegen eines Getriebeproblems verlor und damit eine von drei roten Flaggen auslöste (die anderen waren für die Hydraulikdefekte bei Badoer und Glock). "Dennoch konnte ich einen Großteil des Programms abspulen."
Richtig viel Programm gab es bei Toro Rosso. Das Team begann den Test erst am Freitag und versuchte deshalb die Arbeit von drei Tagen auf zwei zu verteilen. Dabei absolvierte Sebastien Bourdais zum zweiten Mal den Shakedown eines neuen STR3 Chassis. Die Nummer 04 kam jedoch ungeschoren davon. Davon abgesehen arbeitete der Franzose am Setup, der Aerodynamik und der Vorderradaufhängung. "Wir haben herausgefunden, dass das neue Paket einen bedeutenden Einfluss auf das Handling des Autos hat", verriet Chefingenieur Laurent Mekies. "Wir versuchen noch es zu verstehen und zu verbessern." Damit wird Sebastian Vettel am Samstag weitermachen.
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