Ich weiß, dass viele Fahrer über den Speedway meckern, aber ich fahre hier eigentlich ganz gerne. Die Strecke hat zumindest einen unverwechselbaren Charakter, und ich war hier immer ganz gut. Der GP 2001 war eines meiner besten Rennen, da bin ich mit Sauber noch Sechster geworden, obwohl ich den ersten, den zweiten und den siebten Gang verloren hatte. Im vergangenen Jahr waren wir im Qualifying gut, aber dann hatte ich im Rennen den ersten Überschlag in meiner F1-Karriere, und ich hoffe, das war auch der letzte.

Das Thema Unfall wird nach Roberts Einschlag in Montréal natürlich intensiv diskutiert. Ich bin auch sehr froh, dass es ihm gut geht, und ich kann auch verstehen, dass er fahren wollte, wenn er sich gut fühlt. Aber da muss man sich auf die Ärzte verlassen. Jedenfalls ist es großartig, wie gut unser Chassis da funktioniert und ihn geschützt hat. Das ist zu einem Großteil den permanent strenger werdenden Vorschriften der FIA zu verdanken, dazu gehört auch HANS, das Robert vielleicht vor einem Genickbruch bewahrt hat. Der Bau eines Formel-1-Chassis mit seinen unterschiedlichen Strukturen und Materialien, die sehr steif sind und enorm viel Energie aufnehmen können, ist eine Wissenschaft. Über 1000 Gewebestücke werden für das Monocoque verklebt und im Autoklaven ausgehärtet.

Ich bin Dienstagabend nach Indy geflogen. Am Mittwoch habe ich für einen guten Zweck Golf gespielt. Ich war nicht besonders gut, wir sind Zweiter geworden, aber es hat Spaß gemacht. Früher habe ich mehr Golf gespielt, aber der Nachteil ist, dass das so zeitintensiv ist. Für einen Spätaufsteher wie mich ist mit einer 18-Loch-Partie ein ganzer Tag weg. Mittwochabend war ich hier in Indianapolis im Kino. Ich bin mit einem Freund in Spiderman 3 gegangen. Nicht, weil ich den so toll finde, sondern weil ich mich gefragt habe, welchen der Filme sich Patricia garantiert nicht mit mir anschauen würde. Ich bin jetzt schon ganz schön lange unterwegs und freue mich sehr auf sie und auf Juni. Dienstag werde ich schon wieder in Silverstone testen, aber nur einen Tag, und dann habe ich etwas Zeit zuhause.

Nach der ersten Trainingssession heute sahen die Plätze zwei und vier auf dem Ergebnis natürlich gut aus, aber leider auch nur auf dem Ergebnis. Ich war überhaupt nicht zufrieden, weil die Balance des Autos nicht okay war. Es hat untersteuert, ich bin viel gerutscht, es lag einfach sehr unruhig. Auch in der zweiten Session haben wir die Reifen noch nicht richtig zum Arbeiten gekriegt. Um hier wieder so gut wie in Kanada zu sein, müssen wir uns noch was einfallen lassen.