Erinnert ihr euch noch an damals, im Ferienlager, als am Abend alle ums Lagerfeuer gesessen sind und sich Gruselgeschichten erzählt haben. Ja, na gut. Ich kenn da jetzt nämlich ganz was Neues. Man muss gar nicht mehr ins Ferienlager fahren, um sich Gruselgeschichten zu erzählen, sondern kann das auch mitten in der Stadt machen. Einfach ein paar Leitplanken aufstellen, jedem ein schnelles Auto in die Hand drücken und schon kriegt er Gänsehaut - kann natürlich auch daran liegen, dass es ihm Spaß macht. Ist aber auch egal, wenn er sich dann durchschütteln hat lassen und irgendwie doch noch weiß, wo rechts und links sind, dann gibt's echt supi dupi Geschichten, versprochen.

Nico wird sich rächen, Foto: Sutton
Nico wird sich rächen, Foto: Sutton

Seht euch zum Beispiel Nico an, der etwas ganz Grausames erlebt hat. War er doch einmal weit vorne, um dann plötzlich nicht mehr weit vorne zu sein, als es wichtig wurde. Das entspricht ungefähr den Traum, wo man in der Schule was weiß, aber dann nackt vor der Klasse steht. Warum er plötzlich zurückfiel *schauder* erklärte er damit, dass die bösen Jungs zuerst alle auf Sicherheit fahren und andere einfach komisch fahren. "Kubica hat mich nur geschlagen, weil er weniger Sprit hat", erklärte Nico und wollte deswegen auch auf ein Happy End hinleiten, da er sich sicher war, dass er am Sonntag dann doch wieder ein paar schnappen wird - ha, ha, ha.

Ein wenig düsterer war das Geschichtchen, das Timo auspacken konnte, denn er hatte gar Grausames erlebt, da er vorzeitig nach Hause gehen musste. "Ich habe keine Ahnung, woran es gelegen hat. Das ist sehr ärgerlich", meinte er nur und berichtete über den schlimmsten Albtraum, den es überhaupt gibt: "Vom Tunnel bis ins Ziel habe ich über anderthalb Zehntel verloren." Also für mich ist das schon genug, um heute Nacht das Licht anzulassen, aber Timo konnte noch grausamer werden. "Aber in Monaco kannst du nicht überholen und wenn es regnen sollte, wird es in der ersten Kurve schwierig." Ich kann jetzt schon hören, wie sich Karbon mit einem Geräusch auflöst, das nur Freddy Krüger machen kann, wenn er mit seinen Fingern über eine Tafel kratzt.

Nick war eiskalt, Foto: Sutton
Nick war eiskalt, Foto: Sutton

Gar eiskalt war Nick, der den finstersten Blick aufgesetzt hatte, der mir je untergekommen war. Denn er musste darüber erzählen, wie es ist, ausgestoßen zu sein, ausgestoßen aus einer Gruppe von Zehn, in die er zuletzt eigentlich immer gehört hatte. Die Ursache dafür war ein wirklich eiskaltes Problem. "Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich denke, es liegt nach wie vor daran, dass ich Probleme habe, die Reifen auf Temperatur zu bringen", meinte er. Das wäre ja noch fast ertragbar für das normale schreckhafte Herz, doch Nick wollte sich auf die Suche nach mehr Temperatur machen und plante, den Friedhof der Kuscheltiere aufzusuchen. "Da dürfte der Hund begraben liegen", ließ er eiskalt wissen.

Kennt ihr diesen Traum, wenn ihr plötzlich bei einer großen Prüfung seid und nichts wisst. Den darf Sebastian gerade live miterleben - ha, ha, ha. Denn er durchlebt die Geschichte des Jungen, der Autofahren muss, obwohl er gar keine Autos kennt. "Es war schwierig, mit dem neuen Auto klarzukommen", konnte er dann auch erzählen. Doch er wusste, er muss diese Leiden durchmachen, damit er irgendwann in eine gute Zukunft voller Mobilität schreiten kann. "Denn es ist immer sinnvoll, das Auto so früh wie möglich zu bringen, um diesen Prozess schnell abzuschließen", betonte Sebastian. Doch es warten noch Hindernisse auf ihn, beispielsweise der Zorn der Götter. "Im Nassen ist es sicher extrem schwierig, aber auch nicht unfahrbar", versuchte er dazu trotz bereits aufgestellter Haare ruhig zu bleiben.

Auch gelbe Männer können Angst machen, Foto: Sutton
Auch gelbe Männer können Angst machen, Foto: Sutton

Und dann ist da Adrian, er hat schon alles gesehen, erlebt, gespürt, was mit Albträumen zu tun hat und er kennt jede Gruselgeschichte, bevor man auch nur daran denkt. Doch auch für ihn gab es eine kleine Grusel-Überraschung, denn er durfte endlich so wie er wollte, konnte aber dann doch nicht so wie er wollte. "Das Setup war aber eigentlich ganz OK. Die Reifen haben ganz gut gearbeitet, was bislang immer das größte Problem war. Der Grip, den ich erhofft hatte, war einfach nicht da, deswegen hat es nicht für weiter vorne gereicht", war danach sein erschüttertes Fazit. Doch ein echter Adrian lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit tiefschwarzen Augenringen beschwor er eine Sintflut, die alle Erzähler von extrem schlechten Gruselgeschichten von dieser Erde schwemmen soll - und er wusste auch warum. "Wir haben heute Früh gesehen, sobald die Bedingungen ein bisschen schwieriger werden, geht es für mich nach vorne. Das war schon ziemlich gut und auch im Regen danach lief es ziemlich gut." Ha, ha, ha.