"Dazu habe ich nichts zu sagen", winkt Nick Heidfeld ab. "Das gleiche bei mir", schließt sich Lewis Hamilton an. "Nein, kein Kommentar", sagt Jarno Trulli. "Gar nichts", schließt Nico Rosberg die Runde ab. Keiner der Piloten in der Pressekonferenz oder im Fahrerlager wollte sich zu den Anschuldigungen gegen den FIA-Präsidenten äußern. Auch in dieser Hinsicht entpuppte es sich also als Vorteil, dass Max Mosley nicht persönlich in Bahrain anwesend war - denn dann wäre dieses leidige Thema nie so schnell abgehakt gewesen; schließlich sind Mosley-Pressekonferenzen fast so berüchtigt wie seine Briefe.

Die beiden Jüngsten des PK-Quartetts ließen sich dennoch zu einer kleinen Aussage hinreißen - allerdings nicht auf Mosley gemünzt, sondern auf die allgemeine Vorbildwirkung von Führungspersönlichkeiten, die Toyota und Honda in ihren Pressemitteilungen zum Fall Mosley herausstellten. "Man muss mit gutem Beispiel vorangehen", stimmte Rosberg zu. "Besonders die jungen Menschen schauen immer zu jemandem auf", bestätigte Hamilton. "Also stimme ich dem zu."

Doch genug der präsidialen Themen. Wie gedenkt Rosberg den Temperaturproblemen seiner Reifen entgegenzuwirken? "Wir glauben, dass es vor allem am Asphalt lag", so Rosberg. "Wir haben hart daran gearbeitet, das Problem zu verstehen." In Bahrain sollte es keine Rolle spielen. "Wir sollten wieder da sein, wo wir sein wollen." Hinter den drei Top-Teams.

In Malaysia war dort Jarno Trulli anzutreffen. Nach dem Rennen sah er jedoch äußerst erschöpft aus. "Es war hart, weil es so heiß war", erklärte Trulli. Die Aufholjagd von Lewis Hamilton in den letzten Runden empfand Trulli wie einen Qualifyingrun. "Ich habe es genossen, also war ich glücklich, obwohl ich ausgelaugt war." Den Weg auf das Podium hätte er aber trotzdem noch geschafft. "Da ich es aber nicht musste, nahm ich mir meine Zeit."

Auch die Pk war anstrengend für Jarno., Foto: Sutton
Auch die Pk war anstrengend für Jarno., Foto: Sutton

In Bahrain könnte Toyota von den Erfahrungen beim Vorsaisontest im Februar profitieren. "Es ist ein Vorteil, weil wir schon ein Setup haben und ich glaube nicht, dass sich daran viel verändern wird - außer die Strecke hat sich dramatisch verändert." Zumindest der starke Wind und der damit verwehte Sand sorgen an diesem Wochenende für Veränderungen. "Aber ich glaube trotzdem, dass wir einen Vorteil haben werden."

Auch Nick Heidfeld glaubt, dass es ein kleiner Vorteil für Toyota - und Ferrari - sein könnte, hier schon getestet zu haben. "Ich glaube nicht, dass es ein großes Problem sein wird. Aber ja, sie haben einen kleinen Vorteil." Nicks Landsmann Ralf Schumacher glaubt, dass BMW Sauber mit Ferrari und McLaren mithalten könnte. "Das ist schwierig zu sagen", hält sich Heidfeld zurück. "Bislang waren leider an jedem Wochenende zwei Autos eines Teams schneller als wir. Wir kämpfen hart um unseren ersten GP-Sieg, aber es ist schwierig zu sagen, wo es klappen wird."

Lewis Hamilton legte seit Malaysia ein halbes Trainingslager mit Urlaubselementen ein. Begleitet wurde er nach Thailand von seinem Trainer und Adrian Sutil. "Wir sind ein bisschen gereist, aber wir haben auch viel trainiert. Es macht Spaß noch einen anderen Fahrer beim Training dabei zu haben, da man sich mit ihm messen kann." F1-Fahrer sind eben auch abseits der Strecke immer darauf aus, sich zu duellieren.

Ohne die Probleme (Strafversetzung im Qualifying und beim Boxenstopp) hätte sich Hamilton in Malaysia ein besseres Ergebnis ausgerechnet. "Wir konnten nicht das Beste aus dem Wochenende herausholen", betonte er. "Unsere Pace war aber so gut wie die von Ferrari, vielleicht ein bisschen langsamer, aber wir hatten ein Auto für die Top-3." Daraus schöpft er Selbstvertrauen für Bahrain. Die Boxenplätze am Ende stören ihn nicht. "Ehrlich gesagt, mag ich es da unten", verriet er. "Wir sind schön aus dem Weg, es ist kürzer zur Boxenausfahrt und schön gemütlich." Nächstes will McLaren aber wahrscheinlich trotzdem lieber ganz nah an der Boxeneinfahrt stehen.