Nick Heidfeld hat, wie auch viele andere, einen langen Karriereweg hinter sich, der ihn letztlich dahin gebracht hat, wo er jetzt ist. Doch so gut wie momentan lief es für Heidfeld nicht immer. Die Anfangszeit bei Prost war sicherlich nicht die einfachste Zeit in seiner Karriere. Umso mehr freut er sich darüber in dieser Saison wieder ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. "Es macht einfach mehr Spaß, vorne mit zu fahren, als hinten rum zu gurken und darauf zu hoffen, mal in die Punkte zu fahren", erklärte er gegenüber RTL. "Dass wir aber permanent die drittstärkste Kraft waren und Renault als ehemaligen Weltmeister geschlagen haben, hatte ich nicht erwartet."

Heidfeld kann nicht glauben, dass er schon 30 Jahre alt ist., Foto: Sutton
Heidfeld kann nicht glauben, dass er schon 30 Jahre alt ist., Foto: Sutton

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert, bis ich mal an der Spitze mitfahren kann. In den letzten zwei Jahren geht es ja sehr stetig bergauf und ich hoffe nach wie vor, dass ich den Titel gewinnen kann in der Formel 1", sagte Heidfeld. Solange seine Karriere aber auch gedauert hat, er ist erst 30 Jahre alt und hat dementsprechend noch ein paar Jahre Zeit, um Weltmeister zu werden. "Es ist aber für mich ungewöhnlich deshalb, weil ich wie die meisten, die in die Formel 1 kommen, immer zu den Jüngsten gehört habe", sagte er. "Mir kommt es nicht so vor, dass ich schon acht Jahre in der Formel 1 bin, auch nicht, dass ich schon 30 Jahre alt bin. Weil mir das Leben so viel Spaß macht, finde ich es einfach schade zu sehen, wie die Zeit dahin rennt."

Heidfelds Landsmann, Nico Rosberg, steht mit seinen 22 Jahren noch am Anfang einer langen Formel 1 Karriere. "Fast jeden zweiten Tag bin ich mit meinen Schneeschuhen einen Berg hoch gestapft und habe dabei 1.500 Höhenmeter zurückgelegt", sagte er stolz. "Meist habe ich ganz oben in der Hütte meine Familie getroffen, um Kaiserschmarrn zu essen oder heißen Kakao zu trinken. Danach bin ich mit dem Lift wieder runter gefahren."

Viel Zeit zum Kakaotrinken wird dem gebürtigen Wiesbadener in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr bleiben. Rosberg darf bei Williams 2008 den Teamleader spielen und das in seiner erst dritten Formel 1 Saison. "Ich habe sehr viel gelernt in den letzten zwei Jahren und bin jetzt bereit für die Position. Auch wenn es vertraglich nicht so geregelt ist, kann man schon sagen, dass ich jetzt der Teamleader als Fahrer bin aufgrund der größeren Erfahrung", sagte Rosberg. Mit Kazuki Nakajima hat er einen jungen und motivierten Japaner an seiner Seite, der aber im Gegensatz zu Rosberg, in seine Rookie-Saison geht. "Man hat eine gewisse Stärke jetzt in seiner Position, kann Sachen diktieren mit der guten Wahrscheinlichkeit, dass es dann auch passiert."

Dass die Traktionskontrolle abgeschafft wurde, freut den jungen Deutschen sehr. "Das ist ein toller Schritt nach vorne, für mich macht es viel mehr Spaß. Du kommst mit viel mehr Drift aus der Kurve, es wird schwieriger", sagte Nico. Entscheidend sind seiner Meinung nach Regenrennen wie Fuji 2007. "Wo es den großen Unterschied machen wird, ist beim Überholen, beim Start, im Regen, also in allen schwierigen Situationen. Da wird es extrem spannend, und da wird auch einiges passieren, was mit Traktionskontrolle nicht passieren würde."