Der Wettergott scheint es mit dem Motorsport im Moment nicht allzu gut zu meinen. Neben den Motorrad-Testfahrten in Jerez geht es auch bei der Formel 1 in Barcelona eher nass als trocken zu. Zumindest war der Mittwochvormittag wieder recht unfreundlich, was das Wetter betraf. Dementsprechend aufregend ging es zunächst auch auf der Strecke zu. Nach den Installationsrunden war wieder Schluss, außer bei Toyota und Williams, die ein paar Runden drehten.
Außerdem wurden noch ein paar Boxenstopps geübt, das sogar bei zwei Teams. So waren bei Williams, und Red Bull beide Fahrer zwischenzeitlich damit beschäftigt, sich wieder an das Stopp-Prozedere zu gewöhnen - Regentage sind eben doch zu was nutze, auch wenn Red Bull dafür die geplante Simulation eines Renn-Samstages und eines Renn-Sonntages fallen lassen musste. Auch Felipe Massa schaute schließlich kurz einmal auf den Kurs und drehte seinen Ferrari dabei gleich einmal von demselben. McLaren entschied zu Mittag, gleich den ganzen Tag sausen zu lassen.
Doch nach der Mittagspause gab es so etwas wie eine kleine Wende. Der Regen war fort, der Wind zog an und die Strecke trocknete mehr und mehr ab - wenn auch nicht ganz. Zwar waren die Fahrer noch weit von den normalen Rundenzeiten entfernt, aber sie trauten sich vermehrt auf die Strecke. Ein wenig Übermut kam anscheinend auch auf, denn Timo Glock verursachte am Nachmittag die zweite rote Flagge des Tages, ebenfalls nach einem Dreher. Zeitentechnisch endete der Tag auf ähnlichem Niveau wie der Dienstag. Massa holte mit 1:30.673 die Bestzeit, diese lag aber wieder recht weit hinter dem, was bei guten Bedingungen möglich ist.
Hinter dem Brasilianer tat sich gegen Testende noch einiges. Vor allem die Red Bull und auch Nico Rosberg spulten noch einige Runden ab, aber auch der Rest des Feldes ging etwas engagierter ans Werk. Letztendlich fand sich Mark Webber auf Platz zwei der Regen-Tabelle und hatte rund eine halbe Sekunde auf Massa verloren. Es folgten Luca Badoer und David Coulthard. Fernando Alonso hielt sich mit 28 Runden wie schon am Dienstag zurück und begnügte sich mit der fünftbesten Zeit. "Ein weiterer zerstörter Tag und wir sind nicht viele Runden gefahren. Am Morgen war es zu nass, also haben wir bis zum Nachmittag gewartet", meinte Alonso danach.
Immerhin stimmte es ihn zufrieden, dass er ein wenig das Fahren im Nassen ohne Traktionskontrolle perfektionieren und das Auto besser darauf abstimmen konnte. "Für morgen ist die Vorhersage besser - darauf haben wir die ganze Woche gewartet, also Daumen drücken", meinte er. Darauf hofft auch Nelson Piquet Jr. So wie Kazuki Nakajima hatte er nicht einmal eine Rundenzeit verbucht. "Es ist schwer, geduldig zu sein, wenn man zwei Tage darauf wartet, dass sich das Wetter bessert", erklärte er, nachdem er über den Tag nur eine Installation Lap gefahren hatte. Auch der Chefingenieur des Test-Teams von Renault, Christian Silk war etwas genervt, da er kaum Erkenntnisse gewinnen konnte. "Fernando hat am Nachmittag ein paar System-Checks gemacht, da sich die Bedingungen aber nicht entscheidend verbesserten, haben wir den Tag wieder vorzeitig beendet."
Hinter besagtem Fernando reihte sich Nico Rosberg ein, der immerhin 97 Runden zurückgelegt hatte. 1,2 Sekunden fehlten dem Williams-Piloten auf die Spitze. Noch etwas weiter zurück lagen Timo Glock, Jarno Trulli und Nico Hülkenberg. Angesichts des Tagesverlaufs waren die Rundenzeiten aber wieder einmal nebensächlich. Auch Glock konnte dem Tag nicht viel abgewinnen, den er als halben Tag bezeichnete. "Es war schwer, irgendwelche Schlüsse zu ziehen, aber wir haben etwas Ähnliches wie im Trockenen gefunden, was uns helfen wird, unsere Arbeit zu verfeinern", meinte er. Trulli freute sich zumindest darüber, dass er feststellen konnte wie, sich die Reifenbei schlechtem Wetter aufwärmen. Ansonsten sammelte er nur ein paar Daten für die Aerodynamiker und hoffte auf besseres Wetter in der kommenden Woche.
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