Die Teams haben ihre Hausaufgaben erledigt. In den letzten Wochen wurde simuliert und berechnet, heute wurde gefahren. Drei Stunden lang machten die 22 Piloten den umgebauten Kurs von Fuji unsicher. Sie lernten die Strecke, bastelten am Setup und bereiteten sich auf den drittletzten Grand Prix des Jahres vor.

Der große Umsturz ist in Japan nicht erfolgt. Ferrari und McLaren sind weiterhin eine Welt für sich, wobei die Italiener im ersten Freien Training vorne waren und McLaren im zweiten. Die Zeiten purzelten am Nachmittag noch einmal, so dass die zwei Silberpfeilpiloten als einzige unter 1:19 blieben.

Am schnellsten war der WM-Spitzenreiter. Zwei Zehntel hinter Lewis Hamilton reihte sich Fernando Alonso auf dem zweiten Platz ein. Ferrari fuhr am Nachmittag wohl schwerer, während sie am Vormittag mit weniger Benzin unterwegs waren. Bei McLaren verhielt es sich höchstwahrscheinlich umgekehrt. Bemerkenswert ist, dass Hamilton im 2. Training mehrere konstante Rundenzeiten auf der weichen Reifenmischung fahren konnte. Ferrari musste sich in Person von Felipe Massa mit Position 3 begnügen. Zwischen ihn und Kimi Räikkönen quetschte sich ein Toyota. Jarno Trulli war mit knapp einer Sekunde Rückstand auf die Spitze nur minimal langsamer als Massa.

Der Rest der Top10 normalisierte sich im Laufe des 2. Trainings. Am Morgen waren noch Anthony Davidson und Adrian Sutil unter den besten Zehn anzutreffen. Jetzt folgten Heikki Kovalainen, Giancarlo Fisichella, David Coulthard, Ralf Schumacher und Robert Kubica auf den Plätzen 6-10. Die Williams fielen im Vergleich zum Morgen aus den Top10 heraus. Nico Rosberg belegte hinter seinem Teamkollegen Alex Wurz den 13. Rang. Nick Heidfeld wurde sogar nur 15, direkt dahinter reihte sich Adrian Sutil ein. Dessen Teamkollege Sakon Yamamoto erlebte die einzige Schrecksekunde des Tages: nach einem Dreher fuhr ihm Rubens Barrichello mit hoher Geschwindigkeit über den Frontflügel - weiterer Schaden konnte vermieden werden.