Knapp ging es her, als die Formel 1-Boliden in Jerez zum letzten offiziellen Testtag in der Formel 1-Saison 2007 ausrückten. Lediglich vier Hundertstel lagen am Ende zwischen Pedro de la Rosas Bestzeit und Luca Badoers zweitbester Zeit. Zwar sind Testzeiten ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen, aber es ging auch diesmal wieder knapp zu zwischen den beiden Top Teams. Bei McLaren konzentrierte man sich weiter auf die Aerodynamik und auch auf das Setup. Ferrari war diesmal aber nicht nur in Jerez unterwegs, sondern auch in Fiorano, wo Marc Gene einen Shakedown mit jenen Autos unternahm, die beim Rennen in Fuji unterwegs sein werden.

Zurück in Jerez konzentrierte sich Badoer derweil auf einige mechanische Lösungen, die man bei den letzten drei Saisonrennen anwenden will und er arbeitete auch an der Elektronik. Hinter dem Ferrari kam Mark Webber im Red Bull auf die drittbeste Zeit des Tages und konnte damit zumindest den kleinen Achtungserfolg feiern, Nick Heidfeld im BMW Sauber hinter sich gelassen zu haben, der Vierter wurde. Ob das in den kommenden Rennen auch so aussehen wird, lässt sich allerdings ein wenig bezweifeln. Heidfelds Mission war es diesmal jedenfalls, genau für diese Rennen am Setup zu arbeiten. Zudem wurden Entwicklungsarbeiten für 2008 durchgeführt. Webber konzentrierte sich auch auf Vorbereitungen für Fuji, Sepang und Sao Paulo, während er noch ein paar aerodynamische Modifikationen unter die Lupe nahm. Sonst lief es bei Red Bull wie gewohnt: aufgrund von technischen Problemen war der Tag für das Team vorzeitig beendet.

Jenseits der Top Vier reihte sich Nelson Piquet Jr. auf Position fünf ein. Der Brasilianer war nach den vorangegangen beiden Testtagen keineswegs müde und spulte 120 Runden ab, was ihn zum fleißigsten Piloten machte. "Ich habe die Testwoche wirklich genossen", freute er sich über seinen ersten Dreitageseinsatz. Auf dem Programm standen am Abschlusstag die Vorbereitungen für die letzten Saisonrennen sowie Tests für 2008. "Wir haben viele Runden absolviert und einige interessante Dinge herausgefunden." Somit bezeichnete Cheftestingenieur Christian Silk die Woche auch als ermutigenden Test. "Wir haben unser Programm ohne große Probleme abgespult. Nelson hat gute Arbeit geleistet und es war ein wichtiger Schritt für ihn, einen Dreitagestest abzuschließen." Vielleicht ein Hinweis auf größere Ehren im nächsten Jahr.

Jenson Button erreichte Position sechs und war von den verbesserten Teilen am Auto noch nicht überzeugt. "Ich kann nicht wirklich viel sagen. Wir wissen nicht, was wir nach Fuji mitnehmen. Im Moment sammeln wir nur Daten, also müssen wir sehen, wie es läuft." Rund zwei Sekunden hinter der Bestzeit und acht Zehntel hinter Button kam Jarno Trulli am siebtschnellsten um den Kurs.

Sebastian Vettel kam auf die achtbeste Zeit. Am Morgen, als die Streckenbedingungen am besten waren, hatte er hauptsächlich am Setup gearbeitet und sich nicht auf schnelle Runden konzentriert. Am Nachmittag machte der Wind Vettels Jagd auf eine schnellere Zeit dann einen Strich durch die Rechnung. Dennoch war das Team zufrieden, da man in Bezug auf die Aerodynamik am Frontflügel und auch beim Setup viele Erkenntnisse gewinnen konnte. Zudem probierte man sich noch an Ausfahrten in der 2008er-Konfiguration - also ohne Traktionskontrolle. Hinter Vettel kamen James Rossiter und Nico Rosberg auf die Plätze neun und zehn. Für die beiden Unterbrechungen des Tages sorgten zwei Deutsche. Nick Heidfelds Auto blieb einmal auf der Strecke stehen und Vettel kam einmal von der Strecke ab. Angesichts der Zufriedenheit bei Toro Rosso schien das aber nicht zu stören.