Nächtes Jahr ist es soweit: die Traktionskontrolle wird abgeschafft - mal wieder. Die Traktionskontrolle dient einem Zweck: F1-Motoren entfalten jede Menge Power, die Traktionskontrolle hilft dem Fahrer, diese immense Power perfekt auf den Asphalt zu bringen. Durch den Einsatz der Traction Control wird verhindert, dass die Hinterräder zu stark durchdrehen und das Auto damit nicht optimal beschleunigen kann.

Schon Mitte der 90er Jahre wurde sie verbannt, um die Speeds zu verringern. Doch schnell entstanden Gerüchte, dass manche Teams eine versteckte Traktionskontrolle verwenden würden. Quellcodes wurden beschlagnahmt, Anschuldigungen und Strafen ausgesprochen. Damit wollte die FIA aufräumen und gab sich geschlagen: Beim Spanien GP 2001 kehrte die Traktionskontrolle ganz legal zurück. Das Hickhack hörte damit jedoch noch lange nicht auf.

Das Comeback der qualmenden Reifen steht bevor., Foto: Sutton
Das Comeback der qualmenden Reifen steht bevor., Foto: Sutton

Aus fahrerischer Sicht macht es Sinn, die Traktionskontrolle zu verbieten. Der Pilot wird wieder wichtiger, sein Können entscheidet wieder mehr. Andererseits ist heutzutage fast jeder Straßen-Pkw mit solchen Fahrhilfen ausgestattet, nur die Königsklasse des Motorsports wird sie ab der kommenden Saison nicht mehr haben. Ermöglicht wird das überprüfbare Verbot durch die neue Einheitselektronik, die zwar noch umstritten ist, aber eine Durchsetzung des Verbots gewährleistet. Damit entfallen monatelange Untersuchungen der Softwarequellcodes und schwebende Verfahren.

Nur eine Angst schwingt mit: die Einheits-ECU wird von der McLaren-Tochter MES gefertigt - angesichts der aktuellen Spionageaffäre ein gefundes Fressen für Verschwörungstheoretiker. Das wird uns nächstes Jahr noch viel unnötige Unruhe verschaffen.

Doch zurück zur Traktionskontrolle. Wichtig ist nicht, ob sie denn nun verboten ist oder nicht. Wichtig wäre, dass die Regeln endlich einmal konstant bleiben. Das ewige Hin und Her muss gestoppt werden. Das würde wirklich einmal die Kosten senken, da die Teams nicht ständig Dinge entwickeln müssten, die dann wieder verboten werden, nur um wieder erlaubt zu werden. Das ist teuer und unsinnig. Mit dem Verbot können die Fahrer sicher leben. Schließlich ist die F1 eine der wenigen Rennserien, in der es überhaupt eine Traktionskontrolle gibt, die Nachwuchspiloten lernen ihr Handwerk alle ohne, um dann in der F1 verwöhnt zu werden. Jetzt können alle ihr Talent beweisen - immerhin sollen sie ja die Besten ihres Fachs sein.