Ralf Schumacher konnte ein halbwegs versöhnliches Ende seines Montreal-Ausflugs bilanzieren: "Es war wieder ein schwieriges Wochenende für mich, aber natürlich ist es schön, noch einen Punkt zu holen, wenn man vom 18. Platz aus losfährt. Damit habe ich sicher nicht gerechnet, aber es war auch ein chaotisches Rennen. Angesichts meines Startplatzes bin ich sehr schwer ins Rennen gegangen, aber das Auto war nicht schlecht. Ich konnte Boden gutmachen, allerdings fehlte es an Speed auf der Geraden, so dass ich beim Anbremsen der Schikane kaum überholen konnte. Am Ende hat mich dann Sato noch gekriegt, weil er einen Reifenvorteil hatte, ich war da ja auch den weichen, die heute sicher die schlechteren waren. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wenigstens konnte ich einen Punkt mitnehmen."

Und während Ralf den Kubica-Unfall gar nicht im Detail mitbekommen hatte und so auch gut wegstecken konnte, sah das bei seinem Teamkollegen Jarno Trulli offenbar anders aus - der steckte schließlich mittendrin. "Das war ein sehr schwieriges Rennen für mich. Der Start war noch ganz ordentlichh, aber ich hatte keinen Grip und konnte das Tempo der andern nicht mitgehen, besonders nicht gegen Ende eines Stints. Nach meinem Boxenstopp in der ersten Safetycar-Phase hat mich Robert Kubica von hinten getroffen und hatte dann seinen fürchterlichen Unfall. Ich hatte mich nicht von meiner Linie wegbewegt dabei." Aber auch wenn er sich deshalb völlig unschuldig fühlte, ziemliche Angst um seinen Kollegen hatte Trulli dennoch: "Als ich sah, wie sich sein Auto überschlug, war ich sehr besorgt. Wenn man sieht, dass ein Kollege so einen schweren Unfall hat und man vorher von hinten getroffen wurde, dann ist das alles andere als ein angenehmes Gefühl. Mir sind in dieser Zeit sehr viele Dinge durch den Kopf gegangen. Aber jetzt habe ich ja gehört, dass es ihm gut geht, ich hoffe, er kommt bald wieder."

Nach dem Unfall hatte Trulli einen Reifenschaden, "so dass ich noch mal an die Box mußte, aber danach wusste ich nicht so genau, wo ich im Rennen eigentlich liege." Irgendwie schien der Italiener sowieso noch immer ziemlich von der Rolle: "Nach meinem letzten Stopp habe ich mich dann irgendwie überraschen lassen, als ich auf dem letzten Platz wieder rauskam und versuchte, auf das Feld aufzuschließen, habe ich zu sehr gepushed und bin in der Mauer gelandet. Aber nach so einem Tag ist das Rennen sowieso egal…"