Schon 2008 ist es so weit. Dann wird die Formel 1 mit Singapur nicht nur ein neues Formel 1-Land begrüßen, sondern dort auch das erste Nachtrennen unter Flutlicht in der Geschichte der Königsklasse des Motorsports austragen. Das berichtet zumindest die in Singapur ansässige Zeitung Straits Times. Nach deren Informationen könnte der Vertrag als Austragunsort noch diese Woche bekanntgegeben werden.

Eine geheime Quelle steckte der Zeitung, dass nur noch über Kleinigkeiten verhandelt werde. Noch ist nicht klar, wann das Rennen in dem kleinen Land stattfinden soll. Als mögliche Termine wurden April oder August genannt.

Derweil wird der Red Bull Pilot Mark Webber am Samstag einen Abstecher nach Singapur machen, um die geplante Streckenführung des Straßenkurses zu testen. Allerdings wird er dabei nicht in einem Formel 1-Boliden sitzen, sondern stattdessen einen Porsche 911 GT3 fahren. Außerdem wird er sich an die örtlichen Verkehrsregeln halten müssen. Dem Australier ist das jedoch egal, schließlich ist er ein großer Befürworter der geplanten Veranstaltung. "Ich bin schon mal ein Nachtrennen gefahren und ich habe es sehr genossen", sagte Webber. Doch nicht nur ihm würde ein Rennen unter Flutlicht gefallen. "Ich bin mir sicher, die Fans würden es lieben. Es ist eine tolle Idee. Also warum nicht."

Unterstützung erhielt Webber zuvor schon von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen. Und auch für Ralf Schumacher wäre der Event eine Bereicherung des Rennkalenders, auch wenn noch einige Fragen gelöst werden müssten. "Die Beleuchtung, die Flaggensignale, die fliegenden Rettungshubschrauber und andere Sachen würden Probleme verursachen, die man zuerst lösen müsste. Aber Nachtrennen wurden ja schon anderswo durchgeführt. Und wenn wir die Logistik in den Griff kriegen, gibt es keinen Grund, warum wir es nicht tun sollten", sagte der Deutsche.

Das Nachtrennen in Singapur wird also aller Voraussicht nach kommen. Seine Exklusivität wird es aber wahrscheinlich schnell wieder verlieren. Denn auch Malaysia und Australien haben großes Interesse an einer Verlegung der Startzeit ihres Grand Prix auf den späten Abend. Datuk Mokhzani Mahathir, Chef des Malaysia Grand Prix, erhofft sich davon eine weitere Steigerung der Attraktivität des Rennens in Sepang. "Es ist cooler, hier nachts zu fahren und wir glauben, dass dann mehr Leute kommen würden, um sich das Rennen anzusehen", sagte er.

Doch nicht nur vor Ort soll mit dieser Maßnahme der Zuschauerschnitt erhöht werden. Der Ursprung der Idee liegt in Europa. Denn die vermehrten Rennen in Fernost, die im Formel 1-Kerngebiet zur Schlafenszeit übertragen werden, drücken die Einschaltquoten der TV-Sender.