Sven, der Name Heidfeld steht in Deutschland für ganz großen Motorsport. Ist der "kleine Bruder" Kartsport davon nicht durch Welten getrennt?
Sven Heidfeld: Im Kart hat Michael Schumacher zum ersten Mal Rennbenzin geschnuppert, genau wie mein Bruder Nick und fast alle anderen großen Rennfahrer unserer Tage. Ich selbst habe schon mit sieben Jahren die Kart-Bahnen unsicher gemacht. Das sind unsere Wurzeln, und das vergisst keiner: Allen Profis macht das Kartfahren immer noch einen Riesenspaß, zum Beispiel in Kart-Turnieren. Da gibt es keine Trennlinien oder gar Arroganz. Und bekanntlich sind einige von uns der Kart-Szene ja über unterschiedliche berufliche Aktivitäten auch weiterhin eng verbunden.

Du betreibst eine Kart-Schule, die Heidfeld Racing School...
Sven Heidfeld: Wir bieten unter anderem Kart-Kurse für junge Talente und Einsteiger an. Die Mädchen und Jungs lernen dort alles über die Ideallinie und den richtigen Bremspunkt, aber auch über richtiges Fitnesstraining oder korrekte Ernährung. Es reicht eben nicht, das Gaspedal möglichst weit durchzutreten. Aber natürlich wird nach der Theorieschulung auch ziemlich viel Gummi verbrannt!

Sven Heidfeld ist Presenter der JuniorRacing Wettbewerbe., Foto: Junior Racing
Sven Heidfeld ist Presenter der JuniorRacing Wettbewerbe., Foto: Junior Racing

Was reizt doch daran, den JuniorRacing-Wettbewerb für den Kart-Nachwuchs zu unterstützen?
Sven Heidfeld: Auch in Zukunft werden die meisten Rennfahrerkarrieren im Kart beginnen. Ein Wettbewerb wie das von Bridgestone und First Stop geförderte JuniorRacing leistet deshalb einen schönen Beitrag für die Zukunft des deutschen Motorsports. Und natürlich ist es eine große Sache für den Nachwuchs, der von einer Rennfahrer-Karriere träumt und hier eine tolle Chance zum ersten Schritt in Richtung Königsklasse erhält. Möglicherweise erweist sich das RaceTicket für diesen Wettbewerb ja tatsächlich einmal als First Class-Rennticket nach ganz oben. Mir macht es Spaß, meine Erfahrungen als erfolgreicher Kart- und Rennfahrer an die Rennfahrer-Talente weiterzugeben - wer weiß, vielleicht als Geburtshelfer für den neuen Michael Schumacher?

Was können speziell die Nachwuchstalente im Motorsport hier mitnehmen?
Sven Heidfeld: Wie in fast allen Sportarten ist es auch bei uns entscheidend, schon frühzeitig erste Erfahrungen im Wettkampf zu sammeln und in das Umfeld hineinzuschnuppern. Wer einen Startplatz im JuniorRacing-Wettbewerb erhält, befindet sich quasi schon mitten im "Ernst des Rennfahrerlebens". Er hat ein großes Ziel vor Augen und muss sich bewusst machen, dass nur konsequentes, hartes Training und perfekte Fitness zum Erfolg führen. Mal sehen, wer als Zwölf- bis Fünfzehnjähriger unter diesem Druck cool bleibt. Das sind dann die echten Rennfahrer-Talente.

Es gibt ja auch einiges zu gewinnen...
Sven Heidfeld: Ja! Der Sieger gewinnt ein Förderpaket und darf in der Rennsaison 2008 in der neuen deutschen Formel DMSB des Deutschen Motor Sport Bundes mitfahren, wenn er am Ende des Jahres mindestens 15 Jahre alt ist. Vor allem aber macht es doch einen Riesenspaß, sich einmal mit anderen gleichaltrigen Kart-Kids zu messen, sich womöglich durchzusetzen und als Champion feiern zu lassen, so wie die großen Vorbilder!