Die Testfahrerrolle in der Formel 1 kann für Nachwuchsfahrer die erste Stufe auf dem Sprung in die Königsklasse bedeuten - sicher auch für Nelsinho Piquet. Der junge Brasilianer bekräftigte jetzt aber, dass er daran noch gar nicht denke und sich dieses Jahr voll auf seinen Job als Testfahrer bei Renault konzentrieren will. "Ich bin sehr glücklich, den Job bei Renault bekommen zu haben und die Möglichkeit zu haben, in so einem professionellen Umfeld lernen zu können. Für einen jungen Fahrer ist das die bestmögliche Ausbildung, in einem Team aufzuwachsen, in dem jeder auf dem höchsten Level arbeitet. Für mich ist das eine tolle Chance unter den besten Bedingungen über die Formel 1 zu lernen."

Sein berühmter Name sei es aber sicher nicht gewesen, der ihm die Türen zu Renault geöffnet hätte, sagt Nelsinho weiter, in der Formel 1 zähle nur das Können alleine. "Ich denke, das ist es, wonach einen die Leute im Team beurteilen. Sie kennen die Rundenzeiten, sehen, wie man arbeitet und das entscheidet, ob man Erfolg hat oder nicht. Ein berühmter Name erregt vielleicht in der Öffentlichkeit Aufsehen, aber ich bin ich selbst und bin entschlossen, durch mein eigenes Können Erfolg zu haben - nicht dank der Erfolge meines Vaters."

Er sei bei Renault mit offenen Armen empfangen worden, als er beim Grand Prix von Brasilien letztes Jahr zum ersten Mal an einem Rennwochenende hinter die Kulissen blicken konnte, erzählt der junge Brasilianer weiter. "Sie waren sehr offen und sehr freundlich und sie haben mir geholfen, Fuß zu fassen und meinen Rhythmus zu finden ohne extra Druck auf mich auszuüben." Das Verhältnis mit den Ingenieuren sei schon sehr gut und die Verständigung klappe immer besser, so Piquet weiter. "Ich fange an, ein gutes Verhältnis mit den Ingenieuren aufzubauen und zu verstehen, was sie von mir brauchen wenn es um das Testen und die Beurteilung neuer Teile geht."

"Das ist ein Gebiet, an dem wir im Moment arbeiten müssen, mein technisches Verständnis und mein Feedback zu verbessern um sinnvoll zum Erfolg beitragen zu können." Auf die Frage, ob er denn schon daran denke, ein Cockpit in der Formel 1 zu bekommen, meint Nelsinho, dass das natürlich sein Ziel sei, er sich aber jetzt erst mal voll auf seinen Job konzentrieren wolle. "Ich will nichts überstürzen. Wenn man in die Formel 1 kommt, wird natürlich alles, was man sagt, beachtet und es ist leicht, den falschen Eindruck zu hinterlassen. Sicher will ich in die Formel 1 - ich bin Rennfahrer und daher ist das ganz normal. Wann sich die Gelegenheit ergibt und wo, das weiß ich im Moment noch nicht, aber ich bin glücklich, bei Renault anzufangen - dem Weltmeisterteam. Ich habe einen Job zu erledigen und viel zu lernen."

Selbstbewusst fährt der 21-jährige fort, bei Renault wüsste man schon, wen man verpflichten kann und wen nicht. "Wir haben es in den vergangenen Jahren gesehen, dass Renault sich nicht auf ein Glücksspiel einlässt, was die Fahrer betrifft, sie lassen sie hart arbeiten und den Job lernen. Das ist auch meine Priorität 2007: zu zeigen, dass ich einen guten Beitrag zum Team und dessen Erfolg leisten kann. Danach werden wir sehen, was passiert."