Sie ist die offizielle Eröffnung eines jeden Formel 1-Rennwochenendes. Sie ist das erste Aufeinandertreffen der Stars im Schweinwerferlicht der Medien. Sie ist ein fester Bestandteil des Donnerstags und doch ist sie manchmal - oder vielleicht sogar meistens? - kein bisschen besser als ein handelsübliches Press Release: Die Rede ist natürlich von der offiziellen FIA-Pressekonferenz, die in ihrer China-Ausgabe mit zwei Deutschen, einem angehenden Ferrari-Piloten und einem Sensations-Dritten aufwarten konnte; mehr aber auch nicht.
So lassen sich zwei große Themen aus dem mehr oder minder abwechslungsreichen Frage und Antwortspiel herauslesen: Einmal der Dauerbrenner Michael Schumacher und einmal eine Art Kulturprogramm. Über die polnische Kultur erfuhren wir jedoch nicht sehr viel; Robert Kubica ist kein besonders großer Anhänger seiner polnischen Heimat. "Ich bin Rennfahrer und mag es Rennen zu fahren", sagte er. "Was in der Welt oder in Polen passiert, ist für mich nur von nebensächlicher Bedeutung. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit - das ist meine Lebensweise." Ob sein Heimatland nach seinem Podestplatz im erst dritten Rennen verrückt gespielt hat, kann er nicht sagen; denn er war weder dort noch hat er sich dafür interessiert.
Ganz andere kulturelle Einblicke bekamen Nico Rosberg und Kimi Räikkönen bei einigen PR-Events und Demonstrationsfahrten. Der Finne machte mit seinem McLaren Dubai unsicher, der Deutsche mischte unterdessen Guangzhou auf. "Ich hoffe jedenfalls, dass ich es richtig ausgesprochen habe", war Nico etwas unsicher. Zum Glück können wir es an dieser Stelle einfach nur schreiben... Damit hätte Nico übrigens keine Probleme gehabt: "Ich weiß genau wie man es buchstabiert, da ich einen ganzen Tag dort verbracht habe. Es liegt im Süden Chinas, ungefähr zwei Stunden entfernt und ist ziemlich beeindruckend. Wir fuhren dort mit einem F1-Auto in den Straßen und es war einfach unglaublich. Die Zuschauer waren absolut fasziniert."
Allerdings waren davon nicht viele zu sehen: "Es leben glaube ich 80 Millionen Menschen in diesem Gebiet, aber leider waren an der Strecke keine Zuschauer erlaubt. Es waren nur ein paar Gäste und Journalisten da. Sie hatten noch nie zuvor ein F1-Auto gesehen." Dafür wurde Michael Schumacher gesehen, wie er um 22:00 oder 23:00 Uhr ins Hotel zurückkehrte. Eine chinesische Kollegin namens Jie Zhou brachte dies zu der Frage: "Gehen Sie immer so spät ins Bett?" Während der Pressesaal wenigstens einmal erheitert auflachen durfte, empfand Familienvater Schumacher "elf oder zwölf" als "ziemlich normal". Da können sich Mick und Gina-Maria glücklich schätzen...
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